Von: ao
Bozen – Ab 1. November sind podologische Behandlung für Diabetiker ganz oder teilweise kostenlos. So will man auch Amputationen zuvorkommen.
In ihrer jüngsten Sitzung am 3. Oktober hat die Landesregierung beschlossen, dass der Landesgesundheitsdienst die Kosten für podologische Leistungen für Menschen, die an Diabetes Typ I und II leiden, ganz oder zumindest teilweise übernimmt. Diese Entscheidung fügt sich in eine Reihe von Maßnahmen ein, mit denen das Land die Gesundheitsleistungen über die sogenannten “Wesentlichen Betreuungsstandards” (Livelli Essenziali di Assistenza, LEA) hinaus gewährleistet. “Die Einführung dieser podologischen Leistungen bedeutet für die vielen Patienten, die an Diabetes leiden, einen wichtigen Schritt hin zu einer vollständigeren Gesundheitsversorgung”, unterstreicht Gesundheitslandesrätin Martha Stocker. Im restlichen Staatsgebiet müssten die Patienten die Kosten für diese Behandlungen selbst tragen.
Der Beschluss, der am 1. November in Kraft tritt, sieht eine Reihe podologischer Leistungen für Diabetiker vor. Insgesamt leiden in Südtirol mehr als 22.000 Menschen an Diabetes. Im Laufe ihrer Krankheit entwickeln die Betroffenen oft Fußleiden, die von Sensibilitätsstörungen bis hin zu schwerwiegenden Geschwüren reichen. Werden diese Probleme nicht rechtzeitig behandelt, können sie sich verschlimmern. Oft bleibt als einzige Lösung eine Amputation.
Die Verbesserung der podologischen Behandlungen für Diabetiker ist somit nicht nur eine wichtige Maßnahme für die Betroffenen, sie ermöglicht auch Einsparungen, man denke nur an die Kosten, die anfallen, wenn aufgrund von Komplikationen eine stationäre Aufnahme nötig wird. In den Leistungskatalog aufgenommen hat die Landeregierung etwa die podologische Grunduntersuchung, einfache, aber auch komplexe podologische Behandlungen und die einfache digitale Orthese aus Silikon.
Die Behandlungen werden sowohl in Einrichtungen de Gesundheitsbetriebs als auch über Konventionen bei Dritten erfolgen. Die Kosten werden sich auf insgesamt rund 250.000 Euro pro Jahr belaufen. Neben dieser Maßnahmen gibt es auch Initiativen, die darauf ausgerichtet sind, chronischer Diabetes vorzubeugen. Anfang Oktober etwa wurde mit dem Verschicken von 97.000 Schreiben an die Bevölkerung eine landesweite Screening-Kampagne gestartet.