Kritik der Freiheitlichen - Bettler sprechen von „stillem Betteln“

Gelerntes Betteln in Brixen – sinnvoll oder nicht?

Donnerstag, 26. Oktober 2017 | 15:33 Uhr

Brixen – Elda Letrari organisiert als ehrenamtliche Mitarbeiterin der oew – Organisation für Eine solidarische Welt die „Bettler-Akademie“, einem Pilotprojekt zum Thema Betteln in Brixen.

Man trifft sich einmal wöchentlich im Foyer der Freien Universität Bozen in Brixen. Letrari erklärt dabei die Regeln des Bettelns, die Inhalte der Bettelverordnungen, sie gibt Sprachunterricht und ist Ansprechpartnerin für Fragen, Probleme und Anliegen der Bettler.

Die Bettler, die am Projekt teilnehmen, betonen, sie wüssten, dass viele Südtirolerinnen und Südtiroler Betteln als belastend, zumutend oder störend empfinden. „Für uns ist Betteln nicht eine Wahl, sondern der einzige Weg, um zu überleben. Wir benötigen das Geld dringend für unseren Alltag und es gelingt uns kaum, Geld unseren Familien in der Heimat zu schicken. Wir bekennen uns zu ‚stillem Betteln‘ und keiner von uns muss einen Teil des erhaltenen Geldes abgeben“, erklären die Betroffenen.

Der freiheitliche Gesundheitssprecher Dr. Johann Busetti kann dem wenig abgewinnen. Er weist mit Entschiedenheit darauf hin, dass die von der grünen Gemeinderätin Elda Letrari organisierten „Bettelkurse“ keine soziale Wohltat für die Allgemeinheit darstellen würden, sondern vielmehr ein Ärgernis, womit die Bettelei „professionalisiert“ werde.

„Immer mehr Bürger bleiben der Altstadt fern und kaufen deshalb nicht ein, weil sie sich durch die massive Bettelei belästigt fühlen und sich nicht in Stadt frei bewegen können. Frau Letrari strebt nun wohl an, diesen ‚Betteltourismus‘ über eine eigene ‚Bettelakademie‘ auch noch zu perfektionieren. Dies ist eindeutig gesetzwidrig!“, kritisiert Dr. Busetti.

„Angesichts der ungebremsten illegalen Masseneinwanderung in unser – noch – funktionierendes Sozialsystem ist dies der völlig falsche Weg! Vielmehr muss diesen Bettlern klar gemacht werden, dass dies eine gesetzeswidrige Tätigkeit ist, die in unseren Städten und Dörfern nicht erwünscht ist!“, so Dr. Busetti.

Die Bürger hätten ein Recht sich frei in der Stadt bewegen zu können, ohne dass sie durch Bettelei angepöbelt werden – das ist es, wofür wir Freiheitliche uns einsetzen!“, betont Dr. Busetti abschließend.

Von: mk

Bezirk: Eisacktal