Von: mk
Bozen – Die Fachgewerkschaft Öffentliche Dienste im SGB/CISL ist verwundert über die kürzlich vom Sanitätsbetrieb beschlossenen externen Beratungsaufträge im Gesamtauftragswert von über 200.000 Euro.
Besonders verwunderlich sei, dass das mit Landesgesetz eingerichtete neue Führungsgremium des Sanitätsbetriebs – es besteht aus den Mitgliedern der Betriebsdirektion, dem Direktor der Organisationseinheit für die klinische Führung, den Direktoren der Gesundheitsbezirke – eine Begleitung und Moderation in Bezug auf die klare Bestimmung von Aufgaben, Rollen und Funktionen im Gremium selbst braucht. Dies schlägt mit über 30.000 Euro zu Buche.
Knapp 20.000 Euro koste ein Projekt, das auf die Stärkung der Unternehmenskultur abzielt. Die Fachgewerkschaft hofft, dass dies – wie im Beschluss vorgesehen – auch tatsächlich zur Verbesserung der internen Kommunikation führt und das Personal bei organisatorischen Veränderungen auch voll miteinbezogen wird.
Die größte Ausgabe, 151.000 Euro, betreffe die fachliche Unterstützung bei der Reorganisierung der Informatik-Abteilung. Offensichtlich verfüge niemand im Landesdienst über die notwendigen Kompetenzen, wodurch laut Gesundheitsbetrieb eine externe Beratung notwendig sei.
„Es ist unbestritten, dass es mitunter hilfreich und in einigen Fällen auch erforderlich sein kann, auf die Unterstützung spezialisierter externer Unternehmen zurückzugreifen. Es ist aber fraglich, ob externe Beratungen in diesem Ausmaß bzw. dieser Häufigkeit sinnvoll und notwendig sind, noch dazu in einer Zeit, in der im Gesundheitswesen laufend die Kostenfrage gestellt wird, auch in Bezug auf das Personal“, erklärt die Gewerkschaft.