Acht von 15 Räten sind zurückgetreten

Branzoll: Giorgio Giacomozzi wird kommissarischer Verwalter

Dienstag, 21. März 2017 | 15:34 Uhr
Update

Politik – Die Landesregierung hat heute den ehemaligen Bürgermeister von Salurn, Giorgio Giacomozzi, zum kommissarischer Verwalter von Branzoll ernannt.

Die Rücktritt im Gemeinderat von Branzoll machen eine kommissarische Verwaltung notwendig. Die Landesregierung hat heute den langjährigen Bürgermeister von Salurn, Giorgio Giacomozzi, zum kommissarischen Verwalter ernannt. Giacomozzi wird bis zu den Neuwahlen im Herbst an der Spitze der Gemeindeverwaltung von Branzoll stehen.

WAS BISHER BERICHTET WURDE

In der Gemeinde Branzoll stehen Neuwahlen an. Wie gestern bekannt wurde, haben nämlich acht von 15 Räten ihren Rücktritt eingereicht. Auf Branzoll kommen nun eine kommissarische Verwaltung und Neuwahlen zu.

Die Mehrheitsverhältnisse im Branzoller Gemeinderat waren ohnehin mit acht zu sieben Räten äußerst knapp, berichtet das Tagblatt Dolomiten. Innerhalb der Mehrheit soll es zudem zum Auseinanderdriften von Positionen gekommen sein. Außerdem hagelt es Kritik am Stil des Bürgermeisters.

Zurückgetreten sind die drei SVP-Räte Klaus Kaufmann, Thomas Micheletti und Margot Pizzini, zudem Franco Casotti von „Centrodestra Bronzolo“ und die drei Räte von „Democratici sul Territorio Bronzolo“, Giorgia Mongillo, Alvaro Picelli und Giorgio Benati.

„Die getrübte Stimmung hat sich schleichend im Laufe dieser Amtszeit breit gemacht“, sagt Gemeindereferentin Bruna Corteletti von der Dorfliste „Branzoll mit Zukunft – Bronzolo con futuro“ dem Tagblatt Dolomiten. Politischer Anspruch und Wirklichkeit seien eklatant auseinandergedriftet.

Corteletti fehlt es an Dialogbereitschaft und Kommunikation in den Mehrheitsparteien, aber auch in den eigenen Reihen. „Der autoritäre Führungsstil des Bürgermeisters ist inakzeptabel“, sagt Corteletti. Es gebe etwa Pläne zur Verbauung neuer Flächen, obwohl kein Bedarf an Wohnbau bestehe. Auf der anderen Seite ziehe sich der notwendige Neubau des deutschen Kindergartens in die Länge.

Margit Pizzini (SVP) sah von Anfang an keine Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit mit Bürgermeister Bertinazzo, und auch sie kritisiert seinen Führungsstil. Dass nun jemand von der Mehrheit den Stein ins Rollen gebracht hat, kommt ihr entgegen.

Von: luk

Bezirk: Überetsch/Unterland