Stellungnahme von SVP-Senatorin Unterberger

Gewalt gegen Frauen: “Roccellas Überlegungen sind widersprüchlich”

Dienstag, 06. Juni 2023 | 15:57 Uhr

Rom – “Der Wille der Ministerin, das von den Ministerinnen der Regierung Draghi vorbereitete Regelungspaket (von der elektronischen Fußfessel bis zur sofortigen Inhaftierung), für das ich Berichterstatterin in der Justizkommission des Senats war, aufzugreifen, ist sicher positiv. Richtig ist auch die Überlegung, dass es nicht ausreicht, die Strafen zu verschärfen oder die Vorsichtsmaßnahmen zu verstärken, sondern dass kulturell eingegriffen werden muss, um Gewalt gegen Frauen wirklich zu bekämpfen.  Leider gehen die diesbezüglichen Überlegungen der Ministerin jedoch in die falsche Richtung”. Das schreibt die Präsidentin der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberger, in einer Stellungnahme zum heute in “La Stampa” veröffentlichten Brief von Ministerin Roccella.

“Die Freiheit der Frauen wird nicht von jenen bedroht, die selbst einen Kampf um die Freiheit führen – nämlich den der geschlechtlichen Identität oder der sexuellen Orientierung – sondern von jenen, die den gesamten Bereich der zivilen Rechte einschränken wollen. Wegen der Vermarktung des weiblichen Körpers, zeigt die Ministerin mit dem Finger auf die Leihmutterschaft. Und was sagt sie zur Prostitution”, fragt Unterberger. Schließlich sei es paradox, eine Ministerin, die sich selbst als Minister bezeichnet, von einer Machokultur sprechen zu hören. “Dies offenkundig ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass ihre sprachliche Wahl eine Vorstellung verstärkt, nach der die Spitzenpositionen nur Männern vorbehalten sind.”

Von: luk

Bezirk: Bozen