Von: mk
Bozen – Der internationale Tag der Frau am 8. März soll an die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und die Rechte der Frauen erinnern. „Gibt dieser Tag Grund zum Feiern, oder eher doch nicht?“ Mit dieser Frage macht die Frauengruppe der Süd-Tiroler Freiheit auf die errungenen Rechte der Frauen aufmerksam. Gleichzeitig weist sie auch auf die anhaltende Ungleichbehandlung der Frauen in Bezug auf die längst überfällige Anerkennung der Erziehungs- und Pflegejahre für die Rente hin.
Das Recht, ein eigenes Bankkonto zu besitzen, das Wahlrecht, die Errichtung von Frauenhäusern für Frauen, die Opfer von Gewalt wurden; das Recht, ohne Einwilligung des Ehemannes einem Beruf nachgehen zu dürfen u. v. m. – für Frauen konnte in den letzten Jahrzehnten einiges erreicht werden.
Trotzdem gibt es in unserem gesellschaftlichen Leben, das eigentlich modern und fortschrittlich zu sein scheint, für die die Frauengruppe der Süd-Tiroler Freiheit grobe Lücken: „Frauen sind öfter als Männer von der Altersarmut betroffen, Frauen verdienen bei gleicher Arbeit und gleicher Leistung wesentlich weniger als Männer, Erziehungs- und Pflegejahre werden noch immer nicht für die Rente anerkannt und jüngste Studien zeigen, dass sich vor allem Frauen neben ihrem Beruf um die Betreuung und den Fernunterricht der Kinder kümmern müssen.“
Frauen würden besonders unter der Corona-Krise leiden. „Laut dem staatlichen Statistikinstitut ISTAT betrafen allein im Dezember mehr als 98 Prozent der Arbeitsplatzverluste Frauen. Auch in Süd-Tirol sind die Arbeitsmarktbedingungen für Frauen seit der Krise schlechter geworden. Es gilt, etwas dagegen zu unternehmen“, so die Frauensprecherin und Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle.
Sie bringt deshalb in den kommenden Tagen im Landtag einen Antrag zur Abstimmung, in dem besonders Familien und Frauen unterstützt werden sollen. Auch die „längst überfällige Anerkennung von Erziehungs- und Pflegejahren“ gehört für Atz Tammerle ganz oben auf die Prioritätenliste.