Kommentar

Gier nach Sicherheit wird langsam zur Psychose

Mittwoch, 12. Oktober 2016 | 21:50 Uhr

Bozen – In der Landeshauptstadt vergeht kaum ein Tag ohne größere und kleinere Diebstähle, Raubüberfälle und Schlägereien. Für besonders großes Aufsehen sorgten unlängst jene Taten, die am vermeintlich sicheren helllichten Tag stattfanden. Die bei den Boznern als Sport- und Naherholungszone beliebten Talferwiesen waren vor einer Woche Schauplatz einer wilden Schlägerei, während im vermeintlich sicheren Gries eine Schwangere Opfer eines Raubüberfalls wurde.

Die immer unsicherer werdende Stadt beginnt seine Bewohner zu verändern. Bei den Häuslebauern steht die Sicherheit mittlerweile höher im Kurs, als solch elementare Dinge wie Heizung und Baukosten. Für Alarmanlagen für das ganze Haus, sichere Eingangs-, Garagen- und Kellertüren ist kaum ein Preis zu hoch, weil die Angst um die eigene Sicherheit und um den eigenen Besitz sich langsam zu einer Psychose auswächst.

Politik und Exekutive sind zum Handeln aufgefordert, bevor die Bozner den öffentlichen Raum verlassen und sich immer mehr in den eigenen Häusern verbarrikadieren. Erste Maßnahmen wie mehr Beleuchtung und mehr Präsenz der Sicherheitskräfte sind ein Schritt in die richtige Richtung. Was es aber braucht, sind klare Gesetze, die schnell greifen und die Übeltäter aus dem Verkehr ziehen.

 

Von: ka

Bezirk: Bozen