IAEA-Chef Rafael Grossi

Grossi sprach mit Selenskyj über Sicherheit in AKW Kursk

Dienstag, 03. September 2024 | 21:17 Uhr

Von: APA/AFP

IAEA-Chef Rafael Grossi hat am Dienstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über die Sicherheit des russischen Atomkraftwerks Kursk gesprochen. “Wir haben eine allgemeine Bewertung dessen vorgenommen, was ich (im Kernkraftwerk Kursk) gesehen habe”, sagte Grossi nach dem Treffen mit Selenskyj vor Journalisten. Dabei habe er erneut die Wichtigkeit hervorgehoben, “eine Situation zu vermeiden, die zu einem radiologischen Notfall führen würde”, fügte Grossi hinzu.

Selenskyj habe dies verstanden und Interesse gezeigt und würde vermutlich nicht widersprechen, “dass Kernkraftwerke niemals angegriffen werden sollten”, sagte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde weiter. Grossi hatte sich zuvor mit Blick auf den ukrainischen Vorstoß auf russisches Gebiet in der Region Kursk zutiefst beunruhigt über die anhaltenden Kämpfe in der Nähe des gleichnamigen Akw gezeigt. In der vergangenen Woche stattete er der Anlage in Kurtschatow einen Besuch ab.

Am Mittwoch wird Grossi das russisch kontrollierte ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine besuchen, das immer wieder Gegenstand großer Besorgnis war. Es wurde regelmäßig beschossen, Russland und die Ukraine machten sich gegenseitig dafür verantwortlich.

Im vergangenen Monat warnte die IAEA, dass sich die Sicherheitslage nach einem Drohnenangriff in der Nähe verschlechtert habe. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine 2022 hat die IAEA immer wieder vor den Gefahren von Kämpfen in der Umgebung von Kraftwerken gewarnt. Am Dienstag erklärte die Atombehörde, “bald” ein Expertenteam zu einigen beschädigten ukrainischen Stromanlagen schicken werde, die für die Aufrechterhaltung der nuklearen Sicherheit der Akw von Bedeutung sind, um die Lage vor Ort zu bewerten.

“Der sichere Betrieb von Kernkraftwerken hängt von einer stabilen und zuverlässigen Verbindung zum Stromnetz ab. Aufgrund des Krieges wird die Situation (…) zunehmend instabil und potenziell gefährlich”, erklärte Grossi.