Von: mk
Bozen – Der Tag der Erde am 22. April erinnert seit Jahrzehnten einerseits an die Umweltzerstörung und andererseits auch an die zahlreichen Umweltorganisationen. Dieser Tag wird auch als „Tag der Mutter Erde“ oder als „Tag der Schöpfung“ begangen.
Obwohl es seit vielen Jahren ein weltweites Einverständnis dafür gibt, dass die Erde enorm unter den menschlichen Aktivitäten leidet, haben sich die großen Krisen laufend verschlimmert. Klima- und Biodiversitätskrise sind Ausdruck eines ausbeuterischen Umgangs mit unseren Mitgeschöpfen.
„Viele Maßnahmen, die Wirtschaft ökologischer zu gestalten, sind in Wirklichkeit gescheitert“, sagt der Grüne Landtagsabgeordnete Hanspeter Staffler. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen würden seit Jahrzehnten davor warnen, dass wir auf diese Art und Weise unsere Erde ruinieren. Die Ausbeutung der Meere, die Zerstörung der Regenwälder und die Vergiftung von Agrarlandschaften hätten trotz aller Warnungen nie gekannte Ausmaße erreicht.
Man sehe tagtäglich, dass politischen Entscheidungsträger in der Landesregierung oder in den Gemeinden wirtschaftlichen Interessen meistens den Vorrang geben würden. „Ob Seilbahn- oder Kraftwerksbauten, ob Schottergruben oder Baggerarbeiten auf landwirtschaftlichen Flächen, Natur und Landschaft ziehen bei uns meistens den Kürzeren“, sagt Hanspeter Staffler.
Da die bisherigen Gesetze zahnlos seien, müssten neue Wege beschritten werden: „Um der Natur zu ihrem Recht zu verhelfen, braucht es einen eignen Gerichtshof für Naturrecht, welcher untätige Regierungen bestrafen kann. Leider hat sich herausgestellt, dass Sensibilisierungsmaßnahmen, Ausbildung und Forschungsergebnisse von vielen politischen Entscheidungsträgern immer noch ignoriert werden. Die Regierungen müssen also von einem Gerichtshof für Naturrecht gezwungen werden können, Mitgeschöpfe und Natur zu respektieren.“