Von: luk
Meran – In Meran warten derzeit 373 Familien und Einzelpersonen auf eine Wohnung des Wohnbauinstituts (Wobi) – 95 von ihnen gelten als dringend wohnungssuchend. Diese Zahlen gehen aus einer Landtagsanfrage der Grünen hervor und verdeutlichen laut der Grünen Stadtliste Meran und Sinistra die Linke Merano die anhaltenden Probleme beim sozialen Mietwohnbau in der Stadt.
Mit einer gemeinsamen Anfrage verlangen die beiden Oppositionsgruppen nun Auskunft von der Stadtregierung über die geplante Wohnbaupolitik. Kritik üben sie insbesondere daran, dass Meran dem Wobi zwar 2023 einen Bedarf von 600 neuen Sozialwohnungen gemeldet habe, bislang aber keine geeigneten Bauflächen zur Verfügung gestellt wurden.
„Der Mangel an leistbarem Wohnraum ist eines der dringendsten Probleme in Meran“, betont Julia Dalsant, Gemeinderätin der Grünen. Viele Menschen warteten seit Jahren auf eine Wohnung, während Miet- und Immobilienpreise weiter stiegen. Die Stadtregierung müsse den Fokus stärker auf öffentlichen Mietwohnbau legen, statt neue touristische Strukturen zu fördern. „Meran wird immer teurer und unleistbarer für Arbeiterinnen und Arbeiter“, so Dalsant.
Auch Lukas Gioga von Sinistra die Linke kritisiert, dass der soziale Wohnbau im Regierungsprogramm der Koalition Zeller/Zaccaria keine Rolle spiele. Statt auf leistbare Mietwohnungen zu setzen, konzentriere man sich weiterhin vor allem auf Eigentumsmodelle.
In ihrer Anfrage wollen die Grünen und die Linke auch klären, wie viele Wobi-Wohnungen derzeit leer stehen oder saniert werden, wann zuletzt städtischer Baugrund an das Institut vergeben wurde und wie künftig der im Sozialplan vorgesehene „Runde Tisch Wohnen“ arbeiten soll.
„Die Wartelisten dürfen kein Dauerzustand bleiben“, so die beiden Fraktionen. Die Stadt müsse gemeinsam mit dem Wobi rasch konkrete Maßnahmen ergreifen, neue Flächen bereitstellen und die Zusammenarbeit intensivieren, um den Mangel an sozialem Wohnraum nachhaltig zu bekämpfen.
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