„Gefassten Beschlusses nicht weiter verzögern!“

Grüner Appell für Meraner Baukultur

Donnerstag, 10. November 2022 | 13:24 Uhr

Meran – Die Stadt Meran hat als eine der ersten Gemeinden in Südtirol einen unabhängigen Gestaltungsbeirat als beratendes Organ für die Baukommission eingeführt hat, um die architektonische Qualität und die städtebauliche Einbindung der Objekte noch weiter zu verbessern. Das Gesetz für Raum und Landschaft und die erfolgten Neuwahlen der Stadtregierung machen es notwendig, dass der Beirat neu bestellt wird. „SVP, Civica und Alleanza haben – obwohl seit einem Jahr im Amt – den Beirat nicht eingesetzt“, kritisieren die Grünen.

Verliert Meran seine Vorreiterrolle in der Stadtplanung und verlieren die Gebäude an architektonischer Qualität, fragen sich die Grünen. Denn die Parteien SVP, Civica und Alleanza hätten den unabhängigen Gestaltungsbeirat noch immer nicht eingesetzt, obwohl der Gemeinderat im November 2021 auf Initiative der Grünen den Bürgermeister explizit und überparteilich dazu aufgefordert habe. „Der Beschluss zur Einsetzung des Gestaltungsbeirates hätte innerhalb Ostern 2022 erfolgen sollen. Jetzt steht Weihnachten vor der Tür“, so Johannes Ortner.

Die Grünen haken jetzt nochmals mit einer Anfrage nach. Schließlich habe der Gestaltungsbeirat die Gemeinde Meran in den letzten Jahren bei ganz unterschiedlichen städteplanerischen und architektonischen Fragestellungen fachlich beraten, zum Beispiel als Teil der Jury, die das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs für den neuen Alperia-Sitz am Untermaiser Bahnhof ermittelt hat. Der Beirat, der sich aus drei im Ausland wohnenden und tätigen Architektinnen und Architekten zusammensetzt, habe mehrmals gemeinsam mit dem Beiträger sichergestellt, dass trotz umfassender Baurechte die bestmögliche architektonischen Lösung umgesetzt wird, wie zum Beispiel der neue Wohnkomplex in der Romstraße anstelle eines Handwerksbetriebs.

„Gleich mehrere Meraner Stadtviertel werden in den kommenden Jahren städtebaulich prägende Veränderungen erfahren, wie zum Beispiel die Zone um den Bahnhof, die Postgranz mit einem möglichen Bau eines Studentenwohnheims beim Lido, die bauliche Umgestaltung und neue Nutzung der kleinen Handwerkerzone gegenüber des Bersaglio oder der angestrebte Bau von Wohnungen und Bürogebäuden anstelle der ehemaligen Cafa“, so Madeleine Rohrer. „Es ist im Interesse der Stadt, dass diese Zonen mit einer hohen architektonischen und städtebaulichen Qualität entwickelt werden.“

Die Grünen fordern daher die Stadtregierung auf, die Umsetzung des übergemeindlich im Gemeinderat gefassten Beschlusses nicht weiter zu verzögern.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt