Politik zum Muttertag

Heute werden die Mütter gefeiert

Sonntag, 09. Mai 2021 | 07:56 Uhr

Bozen – Der Muttertag ist ein Tag zu Ehren der Mutter und der Mutterschaft. Er hat sich seit 1914, beginnend in den Vereinigten Staaten, in der westlichen Welt etabliert.

In Südtirol haben mehrere Politiker den Müttern in der heutigen Zeit gedacht.

Landesrätin Deeg zum Muttertag: „Muttertag ist ‚quality time‘“ 

Für Familienlandesrätin Waltraud Deeg geht es am Muttertag darum, die persönliche aber auch die gesellschaftliche Wertschätzung für Mütter zum Ausdruck zu bringen.

Familienlandesrätin Waltraud Deeg erinnert anlässlich des Muttertages am kommenden Sonntag (9. Mai) an die fundamentale Bedeutung, die Mütter, Großmütter, Urgroßmütter gerade heute haben: „Die Mutterrolle hat sich im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte verändert, und dennoch ist sie in ihrem Kern dieselbe geblieben: Eine Mutter ist die erste Bezugsperson und Vertraute, ist Beschützerin und Kämpferin, ist Lehrerin und sorgt für den Unterhalt der Familie. Nicht nur am Muttertag sollten wir darum den Müttern jene Wertschätzung zukommen lassen, die ihnen gebührt.“ Die persönliche Wertschätzung könne vielerlei Formen haben: „Früher war es vielleicht ein selbstgemaltes Bild, heute ein gemeinsames Mittagessen oder eine gemeinsame Bergtour: Ich persönlich schätze es sehr, wenn ich Zeit mit meiner Tochter verbringen kann. Denn auch als Mütter genießen wir die Zeit, die wir gemeinsam mit unseren Kindern verbringen, egal ob diese noch klein oder selbst schon fast oder ganz Mütter sind“, ist Deeg überzeugt. Der Muttertag sei wichtige Mutterzeit, bei der es nicht nur darum gehe Danke zu sagen, sondern gemeinsame so genannte „quality time“ zu verbringen.

Doch neben der persönlichen Wertschätzung sei auch eine gesellschaftliche Anerkennung der tagtäglichen Leistungen der Mütter wichtig: Nicht erst in der Pandemie hätten Mütter unerwartet und für unbestimmte Zeit neue Rollen erfüllen müssen, seien zur Lehrerin, Heimarbeiterin, Psychologin, Trainerin, Freunde-Ersatz geworden – dass es dabei zu einer Überlastung der Mütter kommen konnte, sei nicht verwunderlich. „Auch eine Mutter darf Schwäche zeigen, die Aufgabe der Gesellschaft ist es hier Möglichkeiten der Entlastung zu schaffen, Unterstützung anzubieten und Ausgleichsmöglichkeiten anbieten“, sagt die Familienlandesrätin. Das Land Südtirol sei hier gut unterwegs, wenn man beispielsweise an das ausgedehnte Angebot der Kleinkindbetreuung, die Unterstützung durch die Familienberatungsstellen oder andere Angebote wie die Frühen Hilfen oder Family Support der Elkis denke. Dennoch gelte es hier weitere Maßnahmen ins Auge zu fassen, damit jede Mutter ihre Mutterschaft so gestalten kann, wie es für sie und für ihre Familie am Idealsten ist.

Freiheitliche: „Frauen brauchen Lösungen für reale Probleme und kein Gendersternchen!“

Die freiheitliche Vizeobfrau Sabine Zoderer verweist auf die gewachsene Belastung der Frauen und Mütter und fordert konkrete Lösungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die weibliche Arbeitslosigkeit und die oft fehlenden Rentenjahre.

„Leider beschränkt sich die lokale Frauenpolitik oft auf einseitig feministisch und ideologisch motivierte Scheindiskussionen wie der Quote, der gendergerechten Sprache oder der letzthin von der Volkspartei gemeinsam mit den Grünen aufgeworfenen Thematik zu den gratis Menstruationsprodukten. Die realen Probleme der Frauen warten währenddessen seit Jahren auf messbare Lösungen“, so Sabine Zoderer eingangs.

„Haushalt, Homeoffice, Homeschooling: Die Coronakrise hat vor allem Frauen und Mütter in unserem Land vor zusätzliche Herausforderungen gestellt. Aus der Doppelbelastung von Familie und Beruf ist durch Heimunterricht und Pflege von kranken Angehörigen in vielen Fällen eine Dreifach- und Vierfach-Belastung geworden“, so Sabine Zoderer, die selbst Mutter zweier Kinder ist.

„Von den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind vor allem auch traditionell „weibliche“ Arbeitsbereiche betroffen, weshalb die Frauenarbeitslosigkeit derzeit in die Höhe schießt. Viele Frauen, die nicht in systemrelevanten Berufen arbeiten, sind seit Beginn der Pandemie ohne Job oder befinden sich im Lohnausgleich. Andere haben keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld, weil sie entweder nach der Erziehungszeit erst wieder angefangen haben zu arbeiten oder aber im Pandemiejahr nur kurze Zeit arbeiten konnten. Dabei handelt es sich keineswegs um ein temporäres Problem: Die Zeiten mit geringem Verdienst wirken sich später negativ auf die Pension aus, weshalb immer mehr Frauen im Land die Altersarmut droht“, bemängelt die Freiheitliche Vizeobfrau.

„Wer den Frauen und Müttern konkret helfen und sie wirklich unterstützen möchte, muss dafür sorgen, dass sie eine tatsächliche und finanziell gedeckte Wahlfreiheit zwischen Kindererziehung und Erwerbstätigkeit haben, dass Erziehungs- und Pflegezeiten für die Rente berücksichtigt werden und die Löhne den Wohn- und Lebenshaltungskosten angepasst werden“, bekräftigt die freiheitliche Vizeobfrau und Gemeinderätin Sabine Zoderer abschließend.

SVP-Frauen: Mütter sind die Säulen der Familien – nicht nur in Coronazeiten

Wenn am Sonntag die Kinder das Frühstück ans Bett bringen, die Kleinen mit liebevollen Bildern aus dem Kindergarten gratulieren und der Mann seine Frau zum Mittagessen ausführt, „dann freut das jede Mutter. Dieser Muttertag kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, was unsere Mütter im vergangenen Jahr für unsere Familien geleistet haben“, erinnert die SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard.

„Vieles mag dabei der Coronakrise geschuldet sein, aber auch unabhängig davon ist die tagtägliche Familienarbeit vieler Mütter ungesehen, unerkannt und unbezahlt“, betont die SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard zum Muttertag an diesem Sonntag. „In den vergangenen Monaten hat sich nur zugespitzt, woran es in unserer Gesellschaft im Grunde schon seit Jahrzehnten hapert“, so Gebhard.

Die letzten Monate waren für alle eine Herausforderung. Für Renate Gebhard sind es zweifelsohne die Familien, die in den vergangenen Monaten besonders viel zu meistern hatten. „Besonders schwer aber war es für unsere Mütter“, unterstreicht die Landesfrauenreferentin. „Denn so vieles, was sie tagtäglich für ihre Lieben tun, ist – leider nur zu oft – selbstverständlich. Weil sie Mütter sind. Weil sie immer da sind. Weil sie einfach machen.“ Mütter sind vielfach die Säulen der Familien – auch ohne Corona.

„Deshalb gilt es die Frauen in ihrer Mutterrolle zu stärken und zu unterstützen“, erinnert Renate Gebhard an die Themen Frauenrente und -beschäftigung, Anerkennung von Erziehungszeiten und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Was aber letztendlich zählt ist, dass – einmal abgesehen von den politischen Rahmenbedingungen, die absolut wichtig sind – jede Mutter ihren eigenen Weg finden musss“, unterstreicht Gebhard, „denn fürs Muttersein gibt es weder ein Patentrezept noch die eine Art, eine gute Mutter für die eigenen Kinder zu sein“, fordert Gebhard Solidarität für die Lebensentscheidungen der Mütter ein, auch wenn sie nicht in das eigene Rollenverständnis passen.

„Liebe Mütter, zum Muttertag wünsche ich euch trotz der schwierigen Zeit für unsere Familien, dass ihr euch an diesem Sonntag über die Brotkrümel im Bett, die liebevollen Basteleien und über die Einladung zum Mittagessen freuen könnt“, erklärt Renate Gebhard mit Augenzwinkern. „Alles Gute zum Muttertag.”

STF: “Mütter vollbringen Höchstleistungen”

Die Frauengruppe der Süd-Tiroler Freiheit gratuliert allen Müttern zum Muttertag. “Mütter leisten tagtäglich Großes und verdienen daher Anerkennung.” Die Frauengruppe erinnert deshalb daran, dass es höchste Zeit sei, Erziehungs- und Pflegejahre auf die Pension anzurechnen.

“Mutter sein bedeutet Beruf, Familie, Kinder, Weiterbildung und neuerdings auch häuslichen Unterricht unter einen Hut zu bringen. Das ist mit viel Arbeit verbunden und verlangt viel Kraft und Zeit. Deshalb gilt es, unseren Müttern am Muttertag ein besonderes Dankeschön für all diese Höchstleistungen zurückzugeben. Es ist an der Zeit, dass auch die Politik den Müttern mehr Anerkennung schenkt. Während in anderen europäischen Ländern Erziehungs- und Pflegejahre längst schon auf die Pension angerechnet werden, hinkt Italien noch immer hinterher.” Die Frauengruppe der Süd-Tiroler Freiheit erinnert daher an ihre Forderung, Erziehungs- und Pflegejahre auch in Südtirol für die Rente anzuerkennen. “Die Leistungen der Mütter dürfen nicht länger nur als Freizeitbeschäftigung angesehen werden, sondern müssen endlich als vollwertige Arbeit und somit für die Rente anerkannt werden!”

Von: luk

Bezirk: Bozen