Von: mk
Butscha – Durch das Massaker von Butscha ist der Ort zum Symbol für russische Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg geworden. Eine neue ukrainische Kampfeinheit könnte dieses Bild nun wandeln.
Die Stadt, die 25 Kilometer nordwestlich von Kiew liegt, zählte einst rund 35.000 Einwohnern – bis sie im Jahr 2022 von den Russen eingenommen wurde.
Nach dem Rückzug der russischen Truppen am 31. März wurden in der Stadt zahlreiche Leichen von Zivilisten gefunden. Bis August waren es 458, von denen 419 Anzeichen dafür trugen, dass die Opfer erschossen, gefoltert oder erschlagen worden waren.
Nach Angaben des Bürgermeisters von Butscha mussten 280 Leichen in Massengräbern beigesetzt werden, weil die drei Friedhöfe der Stadt noch in der Reichweite des russischen Militärs lagen.
Wie Einwohner der Stadt erklärten, sollen russische Soldaten ohne erkennbare Provokation auf Zivilisten geschossen haben. Mehrere Frauen wurden vergewaltigt. Nur 39 Menschen, die tot aufgefunden wurden, scheinen eines natürlichen Todes gestorben zu sein.
Während Russland die Tötung von Zivilisten die Tötung von Zivilisten nach wie vor bestreitet, wurde Butscha zum weltweiten Medienthema.
Viele Menschen, die derzeit noch im Umfeld der Stadt leben, sind traumatisiert. Doch gleichzeitig wollen sie sich nicht tatenlos ihrem Schicksal ergeben.
In dem Kiewer Vorort bildet sich jetzt eine besondere Freiwilligeneinheit: Die “Hexen von Butscha”, wie sich die Mitglieder der rein weiblichen Kampftruppe nennen, üben den Abschuss von Kampfdrohnen.
Das wöchentliche Programm im Rahmen der Ausbildung umfasst aber auch Schießen, das Stürmen von Gebäuden und medizinische Versorgung. Trainiert werden die „Hexen“ von professionellen Ausbildern und ehemaligem Militärpersonal, das seine Erfahrung teilt.
"My friends died, my colleague who was a teacher… there's just not enough fury," – Alina, who recently joined the mobile groups of Bucha volunteer guards.
"Bucha Witches", as these women call themselves, shoot down Russian drones in Kyiv region.
📹: Frontliner, Suspilne pic.twitter.com/LgXKMAKCk6
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) August 2, 2024
„Meine Freunde sind gestorben, mein Kollege, der Lehrer war… es kann gar nicht genug Wut geben“, erklärt Alina, die sich kürzlich der Garde angeschlossen hat.
Auch eine Frau, die in ihrem zivilen Dasein als Tierärztin gearbeitet hat, will ihren Beitrag im Abwehrkampf gegen die Armee von Kreml-Despot Wladimir Putin leisten.
„Ich befürchtete, dass ich aufgrund meines Alters und meiner körperlichen Verfassung nicht zugelassen würde. Ich dachte, sie bräuchten Jüngere und Stärkere. Doch als ich hier herkam, bin ich nicht zusammengebrochen“, erklärt die ältere Frau stolz. Sie wolle einfach nur nützlich sein, denn sie habe ihre eigene offene Rechnung „mit diesen Mistkerlen“.
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