Von: mk
Bozen – Im Zeichen der Corona-Krise scheint dem Team K ein Richtungswechsel erforderlich. Dies gilt auch für die Neugestaltung des Hofburggartens nach dem Heller-Event Konzept. Unter den Bedingungen einer drohenden schweren Wirtschaftskrise müsse die Gestaltung des Hofburggartens mit den zu erwartenden Kosten von mehr als zehn Millionen Euro grundlegend neu bewertet werden. Durch einen Beschlussantrag des Team K soll die Landesregierung dazu bewogen werden, das Heller-Projekt neu zu bewerten und zu den Finanzierungszusagen Stellung zu beziehen.
Der Hofburggarten Brixen wurde im Jahre 2008 von der Gemeinde Brixen von der Diözesanverwaltung zur öffentlichen Nutzung angemietet. Nach einem partizipativen Prozess und einem europäischen Wettbewerb entschied im März 2015 der Stadtrat für das Projekt erfahrener Landschaftsarchitekten. Das ausgearbeitete Projekt mit einem geschätzten Kostenpunkt von ca. 2,5 Millionen Euro fand nach der Gemeinderatswahl 2015 nicht mehr die Zustimmung der neu gewählten Gemeindeverwaltung. Im Dezember 2017 wurde der Multi-Media-Künstler Andrè Heller mit der Ausarbeitung eines Konzepts für einen Garten beauftragt. Das Siegerprojekt der Landschaftsarchitekten wurde fallen gelassen und finanziell entschädigt. „Der nur rudimentär vorhandene Entwurf von Andrè Heller geht aus der Sicht von Architekten, Stadt- und Landschaftsplaner, von Kunst- und Denkmalpflege in eine völlig falsche Richtung; es entsteht keine bürgernahe, frei zugängliche Gartenanlage, sondern eine Eventgartenanlage, die den kulturhistorischen zentralen Ensemblecharakter für die Stadt Brixen und Südtirol verliert“, so das Team K.
Die Landesregierung und die Gemeindeverwaltung müssten sich nun fragen, ob das millionenschwere Heller-Projekt, das zudem laut einer durchgeführten Unterschriftensammlung nicht den Vorstellungen vieler Brixner Bürger und Bürgerinnen entspricht, unter den neuen wirtschaftlichen Bedingungen noch mit gutem Gewissen vertretbar ist. „Sollte an diesem Punkt nicht eine einfachere, bürgernahe und kostengünstigere Lösung für den Hofburggarten, die rascher umgesetzt und der Öffentlichkeit frei zur Verfügung stehen könnte, angestrebt werden?“, fragt das Team K.
Das Team K wird mit einem Beschlussantrag im Rahmen der anstehenden Landtagssitzungswoche die Landesregierung als Hauptgeldgeber erneut auf wichtige Punkte, wie die Einforderung eines umfassenden Projekt- und Führungskonzept, die ganzjährige kostenfreie Öffnung und Nutzung für die Bürger und Bürgerinnen der Stadt Brixen, ein valides Verkehrs- und Parkkonzept für die privaten und öffentlichen Verkehrsmittel und die Einbindung der Eigentümer in die Bodensanierung, verweisen.
Erst nachdem diese Fragen geklärt sind, könne die 80-Prozent-Finanzierung des Projektes durch das Land gewährt werden. Gerade in Zeiten der Krise dürften diese Überlegungen, die das Team K im beschließenden Teil konkret aufzeigen, nicht vernachlässigt werden. Die Rückkehr zum Projekt von 2015, das durch einen internationalen Wettbewerb, unter der Mitwirkung der Bevölkerung entstanden ist, wäre eine für das Team K eine denkbare Möglichkeit, das Projekt zu verwirklichen – „und das zu deutlich günstigeren Kosten“.
„Man ist nie zu alt für die digitale Welt“
Wie kann für Seniorinnen und Senioren der Zugang zur digitalen Welt und digitalen Diensten vereinfacht werden? Das Team K hat dazu einige Ideen und Lösungsansätze.
Die Digitalisierung vieler Dienste, auch der öffentlichen Verwaltung, stellt vor allem Seniorinnen und Senioren vor große Herausforderung. Die Aktivierung des SPID, die INPS und der Südtirol Pass sind nur drei Beispiele der Digitalisierung, ganz zu schweigen von der Vielzahl der Ansuchen, die auf telematischen Wege gestellt werden. Patronate stehen immer zur Verfügung und helfen Personen, die keinen Internetzugang haben und Hilfe benötigen. Während der Corona-Pandemie war das aber nicht möglich. “Plötzlich, von einem Tag auf den anderen, funktionierte die Welt nur mehr digital. Wer kein „Internaut“ ist, bekam Informationen nur mehr aus Radio und Fernsehen. Einfache Ämtergänge waren nicht mehr möglich – per E-Mail war die Devise”, erklärt Maria Elisabeth Rieder.
Die Krise habe die Notwendigkeit verdeutlicht, vor allem den Seniorinnen und Senioren Zugang zur digitalen Welt zu ermöglichen, den sie auch selbständig organisieren und leben können. Das Team K hat diese Problematik aufgegriffen und einen umfangreichen Beschlussantrag mit Maßnahmen zur Digitalisierung von Seniorinnen und Senioren eingereicht. “Wir fordern eine digitale Inklusion, besonderes Augenmerk auf Seniorinnen und Senioren bei der Digitalisierung von Diensten, Anlaufstellen und informelle Treffs, sowie Beitragsmodelle und Informationsbroschüren”, fasst Maria Elisabeth Rieder zusammen.
Senioren haben meist kein Interesse daran, grundsätzlich zu lernen, wie man mit Programmen umgeht, aber großes Interesse zu lernen, welche Knöpfe sie drücken müssen, um ihre Enkel anzurufen oder eine E-Mail zu verschicken. Gleichzeitig haben Seniorinnen und Senioren aber mehr Scheu, ihre Daten preiszugeben und sind sehr sensibel für Sicherheit und Datenschutz. So nutzen Seniorinnen und Senioren zwar gerne digitale Kommunikation, scheuen aber vor Online-Banking oder -Shopping zurück. Es ist notwendig, Informationen zugänglich und sprachlich verständlich zu gestalten. “Es reicht nicht, Senioren einmal in der Nutzung des Internets zu schulen und sie dann in einer sich stetig wandelnden digitalen Welt allein zu lassen. Sie brauchen kontinuierliche Anlaufstellen für Beratung und Hilfe. Vor allem ist es wichtig und auch ein Bedürfnis für Seniorinnen und Senioren, Erklärungen, wie z.B. Bedienungsanleitungen auch in Papierform zu haben”, zeigt Rieder auf.
Bei Schulungen, Kursen oder Informationsbroschüren für Seniorinnen und Senioren sei es wichtig, auf eine zielgruppenorientierte Sprache zu achten. „Viele ältere Menschen verfügen über geringe oder keine Englischkenntnisse und so ist die Sprache des Internets, die voll von Anglizismen ist, schwer verständlich. So bietet es sich beispielsweise an, anstatt von einem Account von einem Konto zu sprechen. Es braucht Erklärungen und Lautsprache. Bei Online-Angeboten nur für Seniorinnen und Senioren ist auf große Buttons und Farbkontraste zu achten. All diese Aspekte sind bei Angeboten für Seniorinnen und Senioren zu beachten”, unterstreicht Rieder.
Neben Alltagskommunikation und der Nutzung von öffentlichen Diensten würden auch medizinische Apps oder ein Smart-Home viele Möglichkeiten einer langen Selbständigkeit für Seniorinnen und Senioren bieten. Blutzuckermessungen, Telemedizin oder ganz einfach die Steuerung des Backofens werden durch Apps auf einem Smartphone vereinfacht. “Diese Angebote ermöglichen Seniorinnen und Senioren möglichst lange im gewohnten Umfeld zu leben, unterstützen aber auch die Alters- und Pflegeheime bei ihrer Arbeit”, sagt Paul Köllensperger.
Das Team K hofft auf Zustimmung im Landtag und eine größere Sensibilität im Umgang mit diesem Thema.