Kommentar

Je mehr Tyrannei, umso mehr (harte) Drogen

Dienstag, 06. Juni 2017 | 10:10 Uhr

Bozen – Die Zahl der Todesfälle durch Überdosierungen von Heroin und Opioiden ist zum dritten Mal in Jahresfolge gestiegen, steht im Europäischen Drogenberichts 2017. Dass Heroin wieder vermehrt konsumiert wird, ist auch in Südtirol der Fall.

Ob die Nachfrage das Angebot bestimmt oder umgekehrt, ist nicht immer klar. Oft wird das Augenmerk – zu Recht – auf die immer jüngeren Konsumenten gerichtet. Immerhin kann Heroin auch als „Partydroge“ ein ganzes Leben verpfuschen. 

Doch es gibt auch eine Kehrseite der Medaille: In Afghanistan, das in Sachen Opium weltweit den Markt anführt, könnte laut Angaben des Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung der Vereinten Nationen (UNODC) die Produktion in diesem Jahr um mehr als 40 Prozent auf 4.800 Tonnen steigen.

Grund für den Opium-Boom dürfte die Wiedererstarkung der Taliban sein, für die der Handel mit Opium und dem Folgeprodukt Heroin eine der Haupteinnahmequellen ist.

Letztendlich bedeutet das: Tyrannische Herrscher in der krisengeschüttelten Region sind mitverantwortlich für mehr Drogentote im Westen. Auch das sollte man nicht vergessen.

Von: mk

Bezirk: Bozen