Von: luk
Kastelruth – Die Freie Liste kann die Mandate im Gemeinderat von Kastelruth von drei auf vier ausbauen. Aber es gibt nichts schönzureden, sondern viele offene Baustellen, die angegangen gehören. So das Fazit nach einem Treffen am Wochenende.
Eine Woche nach den Gemeinderatswahlen vom 4. Mai haben sich die Kandidatinnen und Kandidaten von Freie Liste in Kastelruth am Wochenende zusammengesetzt, um Bilanz zu ziehen und Ziele für die Zukunft abzustecken. Die Mandate im Gemeinderat konnten von drei auf vier ausgebaut werden. Lisa Maria Gasser verstärkt künftig die bisherigen Gemeinderäte Christoph Senoner, Simon Profanter und Maximilian Ploner. “Ein tolles Ergebnis, das aber nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass Freie Liste nur das Minimalziel erreicht hat.”
Mit 18 Kandidatinnen und Kandidaten war das Team bei den heurigen Wahlen so stark wie noch nie angetreten. Dennoch sind es nur 26 Listenstimmen mehr als 2022 geworden: 709 Wählerinnen und Wähler haben ihr Kreuz bei Freie Liste gemacht: 20,7 Prozent. „Wir möchten uns bedanken, allen voran bei den Kandidatinnen und Kandidaten, die sich bereit erklärt haben, anzutreten und den Wahlkampf zu bestreiten. Und bei den Wählerinnen und Wählern, wir freuen uns über die Bestätigung der bisherigen Arbeit“, sagt Bürgermeisterkandidat Simon Profanter. “Und doch wäre mehr drin gewesen. Eine historisch geringe Wahlbeteiligung von 63,5 Prozent, auffallend viele ungültige und weiße Stimmen bei der Bürgermeisterwahl und die Tatsache, dass die SVP die frei gewordenen Stimmen von Ex-Bürgermeister Andreas Colli – er war bei den Neuwahlen 2022 mit einer eigenen Liste angetreten und hatte die SVP fünf Sitze gekostet – quasi zur Gänze wieder zurückholen konnte, sind Anlass, sich ernsthaft Gedanken zu machen, wie Freie Liste in Zukunft das Interesse an Gemeindepolitik und der eigenen Arbeit steigern kann.”
„Wir wollen nichts schönreden – das überlassen wir anderen. Aber viele offene Baustellen, die wir jetzt Schritt für Schritt angehen werden“, so das Fazit nach dem Treffen am Wochenende. Mit einem neuen Auftritt on- und offline soll neuer Schwung in die Liste kommen. Im Gemeinderat könne die Arbeit zu viert nun noch intensiver und motivierter angegangen werden. „Wir können auf vielem aufbauen und werden auch weitermachen. Zum Beispiel Umfragen, um die Menschen in wichtigen Fragen nach ihrer Meinung zu fragen. Persönlich werde ich mich weiter für den Schutz der Seiser Alm und erneuerbare Energien einsetzen“, erklärt Maximilian Ploner. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und bin überzeugt, dass sich Freie Liste deutlich Gehör verschaffen wird“, so die neue Gemeinderätin Lisa Maria Gasser. “Die SVP mag wieder erstarkt sein – Gratulation an Cristina Pallanch zur Wiederwahl als Bürgermeisterin! –, aber das kann Freie Liste nur anspornen, die eigene Arbeit besser zu machen und besser nach außen zu tragen. Wenn die SVP in uns keinen Mehrwert sieht und weiterhin rein aus Prinzip gegen unsere Vorschläge und Ideen stimmt, bereiten wir uns auf harte Opposition vor“, kündigt Christoph Senoner an.
Die Themen, um die sich Freie Liste in den kommenden Jahren kümmern will, sind: Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an Entscheidungen der Gemeinde; eine verträgliche Raumplanung – Stichwort Gemeindeentwicklungsprogramm; Verkehrsberuhigung, -sicherheit und Ortsbelebung; ein Zusammendenken von Wirtschaft und Umweltschutz; ein Kultur- und Sportangebot abseits der traditionellen Strukturen. Das Soziale und das Miteinander soll wieder ins Zentrum der Gemeindepolitik rücken, nicht Interessen einzelner Gruppen.” Freie Liste versteht sich als Vertretung der Teile der Bürgerinnen und Bürger ohne starke und laute Lobby. Eine der größten Herausforderungen werde es sein, Menschen weiter für Freie Liste zu begeistern. Ziel sei es, das wertvolle Repertoire an Wissen, Kompetenzen und Ideen derjenigen, die für die Liste kandidiert und im Wahlkampf begleitet haben, weiterhin zu nutzen und allen Menschen in der Gemeinde zur Verfügung zu stellen.
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