Von: luk
Brüssel – Ein dichtes Programm absolviert derzeit Südtirols Landeshauptmann Arno Komaptscher in Brüssel. Den Auftakt bildete heute die Plenarsitzung des Ausschusses der Regionen, bei der AdR-Präsident Karl-Heinz Lambertz die Lage der EU beleuchtete. Dabei wurde auch die Situation in Katalonien analysiert. In einer Stellungnahme erklärte Südtirols Landeshauptmann, es gelte “dem Dialog und dem Ausbau der Autonomie den Vorzug gegenüber Abspaltungsbestrebungen und Konflikten” zu geben.
Das katalanische Unabhängigkeitsreferendum wertete Landeshauptmann Kompatscher als “nicht verfassungskonform”. Er fügte jedoch hinzu, dass “die mangelnde Gesprächsbereitschaft Madrids gegenüber Barcelona ausschlaggebend dafür war”, dass es soweit gekommen sei. Nun stehe man vor einer Situation, die “Anlass zu Besorgnis” gebe. “Ich hoffe, dass eine friedliche Lösung des Konflikts gefunden wird”, so Landeshauptmann Kompatscher. Das Land Südtirol sei in jedem Fall und gerne bereit, all die Erfahrung, die das Land in den vergangenen Jahrzehnten in den Bereichen Selbstverwaltung und Zusammenleben gesammelt habe, zur Verfügung zu stellen.
“Auf Konflikte wie jener in Spanien und Katalonien sowie Nationalisierungstendenzen generell muss es eine einheitliche europäische Antwort geben”, sagte Landeshauptmann Kompatscher im AdR, “diese lautet: Aufwertung der Regionen, grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Beachtung des Subsidiaritätsprinzips und eine Stärkung Europas, hinter das die Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten zurücktreten müssen. So können wir trotz oder dank Vielfalt geeint sein.”