Umweltverbände fordern klare Absage an das Projekt Kronplatz 1+2

„Keine Salamitaktik am Kronplatz“

Samstag, 10. Mai 2025 | 09:22 Uhr

Von: mk

Bruneck – Wie bekannt wurde, wird sich die Südtiroler Landesregierung am kommenden Dienstag – nach zwei vorhergehenden Vertagungen – erneut mit dem umstrittenen Projekt Kronplatz 1+2 befassen. Der Heimatpflegeverband Südtirol, der Dachverband für Natur und Umweltschutz, Mountain Wilderness und CAI Alto Adige vermuten, dass dabei eine richtungsweisende Entscheidung getroffen wird.

Vor einem Monat hatte Landesrat Peter Brunner im Bezirksrat Pustertal angekündigt, dass für die Mittelstation des Projekts eine Lösung gefunden werde, während er bei der geplanten Talabfahrt aufgrund ökologischer Bedenken größere Hürden einräumte. „Aus diesen Äußerungen lässt sich schließen, dass die Verlegung der Mittelstation genehmigt werden soll, sehr wahrscheinlich inklusive einer Skipiste zumindest bis zur neuen Mittelstation – trotz eines klar negativen Gutachtens des Umweltbeirats und obwohl sich vier Umweltorganisationen in fundierten Stellungnahmen entschieden gegen das Projekt ausgesprochen haben“, so die Umweltverbände.

Die Erfahrung mit vergleichbaren Projekten lässt sie befürchten, dass dies nicht das Ende der Erschließung ist: „Die restliche Talabfahrt – also der Abschnitt von der neuen Mittelstation bis zur Talstation – könnte zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht und mit scheinbar neuen Gründen als notwendig dargestellt werden. Dies würde einer klassischen Salamitaktik entsprechen, bei der eine schrittweise Genehmigung erfolgt, um den Widerstand in Bevölkerung und Politik zu umgehen.“

Der Heimatpflegeverband Südtirol, der Dachverband für Natur und Umweltschutz, Mountain Wilderness und CAI Alto Adige fordern die Landesregierung mit Nachdruck dazu auf, das Projekt Kronplatz 1+2 abzulehnen. Darüber hinaus verlangen die Umweltverbände, dass der Schutz sensibler alpiner Landschaften endlich Vorrang vor wirtschaftlich motivierten Einzelinteressen erhält. „Die Landesregierung steht in der Verantwortung, ein klares politisches Signal für eine zukunftsfähige, natur- und klimaverträgliche Entwicklung des Alpenraums zu setzen – und nicht den Weg für immer weitere Eingriffe in die Bergwelt freizumachen“, erklären die Umweltverbände.

Bezirk: Pustertal

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