"Gibt es in Südtirol keine anderen Probleme?"

Kollmann wagt sich in die “Höhle der Löwen” – VIDEO

Sonntag, 12. März 2017 | 17:27 Uhr

Bozen/Rom – In der Rai1-Sendung “L’Arena” war heute – wie berichtet – auch Südtirol Thema. Rund 30 Minuten lang wurde über faschistische Monumente und deren Restaurierung sowie die Toponomastik gesprochen. Der Anlass: Die aufsehenerregende Übergabe des “Goldenen Mussolinis” an Bürgermeister Renzo Caramaschi vor einigen Wochen.

Bekanntlich hatte Caramaschi Eva Klotz und Christian Kollmann scharf attackiert und die Statue zu Boden geworfen.

In der heutigen Sendung in Rom waren Kollmann und der Landtagsabgeordnete Alessandro Urzì geladen. Die Südtirol-Abgeordnete Michaela Biancofiore war per Videoübertragung ins Studio zugeschaltet.

Schon am Beginn der Sendung war allgemeines Unverständnis gegenüber den Anliegen der Süd-Tiroler Freiheit zu verspüren. Kollmann, der auf einem Podest auf einem Stuhl Platz nehmen musste, konnte seine Argumente zwar platzieren und wurde von Moderator Massimo Giletti auch fair behandelt. Allerdings musste er sich mit einer wortgewaltigen Biancofiore und dem Gegenwind von Urzì sowie anderer Studiogäste auseinandersetzen und wurde dadurch spürbar in die Defensive gedrängt.

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Zunächst wurde von den anderen Gästen nicht verstanden, was die römische Wölfin und der Löwe von San Marco mit dem Faschismus zu tun haben. Man könne doch froh sein, wenn historische Monumente restauriert werden. Dies geschehe nicht überall in Italien. Nach der Logik der Süd-Tiroler Freiheit müsse man alle Kulturgüter in ganz Italien abbauen.

Hier geht’s zum Video (ab Minute 1:35)

Urzì erklärte in diesem Zusammenhang, dass die Bewegung Süd-Tiroler Freiheit einen Kampf gegen die Italiener in Südtirol führe. Auch Michaela Biancofiore argumentierte in diese Richtung. Sie meinte zudem, dass Italien den Südtirolern jährlich fünf Milliarden Euro schenke, “und die spucken auf unsere Symbole”.

Später in der Sendung kam dann die Frage auf, ob es in Südtirol nicht andere Probleme gebe. Dabei wurde auch der Rentenskandal angeschnitten.

Aber auch Kollmann selbst agierte polemisch: “Lasst uns von Italien gehen”, meinte er und unterstrich damit ein früheres Interview von Eva Klotz.

Insgesamt lieferte die Diskussion ein verzerrtes Bild von Südtirol und war wenig sachlich.

Von: luk

Bezirk: Bozen

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