Von: luk
Bozen – Mit Besorgnis beobachtet der Südtiroler Heimatbund die ab heute beginnende Umgestaltung des Silvius-Magnago-Platzes in Bozen und die provisorische Verlegung des Laurin- Denkmal in den Bahnhofspark. “Es ist zu befürchten, dass nach Abschluss der Arbeiten mit vielen Ausreden eine Rückkehr des Brunnens verhindert wird”, so SHB-Obmann Roland Lang.
“Die mehr als 1,6 Millionen Euro für die Gestaltung des Platzes und die Isolierung der Tiefgarage, wobei nur diese wirklich notwendig ist, sind eine beachtliche Summe. Bei Beginn der Planungen war noch von 695 Tausend Euro die Rede”, stellt der SHB fest. “Jeder Steuerzahler wird sich fragen, wie innerhalb von nur sechs Jahren die Ausgaben um mehr als das doppelte anwachsen konnten, wobei außerdem auf einen bereits geplanten weiteren Brunnen auf dem Platz aus Kostengründen verzichtet wurde. Schade ist auch um das bereits wenige Grün, das auch weichen muss.”
“Was auf dem Platz fehlt, ist eine Würdigung für Silvius Magnago. Er sollte auf seinem Platz mit einer Bronzetafel mit einem Bild und einem kurzen Lebenslauf für seinen politischen Einsatz geehrt werden. Aber es wäre sicherlich nicht im Sinne Magnagos, dass während das Land an allen Ecken und Enden sparen muss, wegen ihm Geld zum Fenster hinausgeschmissen wird. Eine Sanierung der Tiefgarage muss zwangsläufig keine Veränderung des Platzes mit sich bringen”, so der SHB.
“Die Laurin-Sage, aus der das Denkmal entstand, hat überhaupt nichts mit Nationalismus zu tun. In der Sage geht es um einen Brautraub und deren Rückholung. Alle anderen Interpretationen entstanden zur Zeit des Faschismus und werden ohne Hinterfragung nachgeplappert. Auch der italienische Landesrat Tomasini hat am 17.1.2017 in Antwort auf eine Landtagsanfrage erklärt, dass er der Meinung ist, dass diese Statue für niemand eine Beleidigung ist. Da das Denkmal mit großzügiger Unterstützung der italienischen Bauarbeitergenossenschaft CLE restauriert wurde, ist es dadurch auch ein lokales Denkmal der italienischen Sprachgruppe”, so Lang.