Auch Rom wird über 2G diskutieren

Kompatscher: Einschränkungen sollen nur Ungeimpfte treffen

Freitag, 19. November 2021 | 10:26 Uhr

Bozen – Derzeit ist vieles im Fluss. Manche mögen sagen, die Politik ist wankelmütig, doch es ist auch zu berücksichtigen, dass sich die Ausgangslage ständig verändert. “Das Virus und die Pandemie schreiben ihre eigene Geschichte”, sagte Professor Bernd Gänsbacher vor einigen Wochen.

Wollte die Regierung in Rom von 2G bis vor Kurzem nichts wissen, soll nun doch darüber diskutiert werden. Die Regionen und auch Südtirol haben dahingehend interveniert. 2G heißt, dass der grüne Pass nur mehr für Geimpfte und Genesene ausgestellt wird. Tests wären dann nicht mehr zulässig und Einschränkungen würden nur mehr für Ungeimpfte gelten.

Am Montag soll nun in Rom über eine solche 2G-Regelung diskutiert werden. Um eine solche umzusetzen, braucht es dann aber ein Gesetz.

“Die vierte Welle kommt von Norden, aus Ländern, wo die Temperaturen derzeit bereits niedriger sind und man sich vor allem in Innenräumen aufhält. Südtirol wurde zuerst erfasst, auch weil es zu oft zu wenig Disziplin bei den Regeln gibt und weil die Durchimpfungsrate in Südtirol geringer ist, als im restlichen Italien”, so Landeshauptmann Arno Kompatscher in einem Interview mit dem Corriere della Sera.

Nun gebe es aber in der Konferenz der Regionen und Autonomen Provinzen eine gemeinsame Linie. Man könne nicht untätig zuschauen, wie sich die Lage zum Negativen entwickelt. Bei der Regierung in Rom wird daher eine vorgezogene Booster-Impfung für alle gefordert. Außerdem sollten die Landeshauptleute und Präsidenten Möglichkeiten für zusätzliche Einschränkungen wie eine Maskenpflicht im Freien auch schon vor der Einstufung als gelbe Zone erhalten. Eventuelle künftige Einschränkungen dürften zudem nicht geimpfte Menschen betreffen, die bereits ihren Beitrag mit dem Piks geleistet haben.

Kompatscher dazu: “Auch in Südtirol hat sich die große Mehrheit der Bevölkerung bereits impfen lassen, leider gibt es aber einen Teil der Gesellschaft, die dem Impfen kritisch gegenübersteht. Das war bereits vor Corona schon so. Generell ist man im deutschsprachigen Raum skeptischer. Wir versuchen aber alles, um noch viele Menschen vom Nutzen der Impfung zu überzeugen. Es gibt einen Impfbus und viele unkomplizierte Zugänge, um sich den Piks zu holen.”

Von: luk

Bezirk: Bozen