Er will den genauen Plan kennen

Konvent: Durnwalder droht mit Rücktritt

Donnerstag, 08. September 2016 | 12:00 Uhr

Bozen – Nur herumsitzen und ins Blaue reden – das war noch nie seine Stärke. Altlandeshauptmann Luis Durnwalder wird am Freitag um 18.00 Uhr bei der nächsten Konvent-Sitzung nur dabei sein, wenn vorher eine genaue Klärung erfolgt, welches Gremium wann und wie in Sachen Autonomie arbeitet. Wie das Tagblatt Dolomiten berichtet, ist ein Krisen-Treffen mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und SVP-Obmann Philipp Achammer geplant.

Die Tagesordnung des Konvents sieht vor, dass Landeshauptmann Arno Kompatscher nach dem Eklat am vergangenen Samstag klärende Worte spricht. Auch Durnwalder verlangt eine Klärung – allerdings bereits vorab. „Es kann doch nicht sein, dass wir im Autonomie-Konvent über die Abschaffung der Region reden und Abgeordnete unserer Partei an uns vorbei bzw. neben uns in Rom einen Verfassungsgesetzentwurf einreichen, der die Region aufwertet, indem das Gerichtspersonal an die Region übertragen wird. Es ist schon gut, wenn die Kompetenz für die Gemeindeordnung an die Länder übergehen, aber deshalb brauche ich der Region noch lange nichts zu geben. Das ist doch alles ein Widerspruch“, betont der Altlandeshauptmann laut „Dolomiten“.

Er wolle keinen institutionellen Stunk machen, sondern nur, „dass für unser Land etwas herausschaut“, so Durnwalder. Der Landeshauptmann selbst verlange doch eine Abschaffung der Region. „Da werden wir doch nicht herumsitzen und Zeit verlieren, wissend, dass alles umsonst ist, was wird da reden. Da machen wir doch alle eine blöde Figur“, erklärt Durnwalder gegenüber den Dolomiten.

Er verlangt eine genaue Vorgangsweise, wer wann worüber berät und woran arbeitet. „Damit wir nicht gegeneinander arbeiten, sondern uns ergänzen können. Mir geht auch gut, wenn man im Konvent gewisse Themen ausklammert. Aber wenn es so weiter geht wie bisher, dann halt ohne mich“, meint Durnwalder laut „Dolomiten“. Gleichzeitig fügt er hinzu, dass er genug politische Erfahrung habe, um zu erkennen, „ob es nur darum geht, politisch eine gute Figur zu machen oder wirklich etwas erreichen zu können.“

 

Von: mk

Bezirk: Bozen