Unterberger kann Skepsis nicht nachvollziehen

Laborfleisch – „Rechnung ohne den Wirt gemacht“

Donnerstag, 01. Februar 2024 | 13:44 Uhr

Rom – Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida hat sich offenbar zu früh gefreut. Die EU hat das italienische Verbot von Laborfleisch gekippt, da Italien den Gesetzentwurf der EU hätte zustellen müssen, bevor er verabschiedet wird. „Kein Richter darf dieses Gesetz nun anwenden“, erklärt die Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberger, in einer Aussendung.

Lollobrigida habe es dermaßen eilig gehabt, seine Heldentat, als einziges Land der Welt etwas zu verbieten, was es gar nicht gibt, zu verkünden, dass er die Regeln der EU außer Acht gelassen habe, meint die SVP-Senatorin.

„Unabhängig von formalen Aspekten ist auch der Inhalt des Gesetzes nicht nachvollziehbar. Laborfleisch, dessen Erforschung noch nicht zur Gänze ausgereift ist, könnte zu einer bahnbrechenden Erfindung für die Menschheit werden. Eine Fleischproduktion ohne Umweltverschmutzung und ohne Tierleid, und vor allem dazu geeignet, die gesamte Menschheit zu ernähren“, meint Unterberger.

Nicht die bäuerliche Fleischproduktion mit artgerecht gehaltenen Tieren sollte ersetz werden, sondern die industrielle Fleischproduktion und die Massentierhaltung mit allen damit einhergehenden Problematiken. Daher sei der bäuerliche Protest dagegen nicht nachvollziehbar. Genauso kurzsichtig seien die Proteste gegen den Green New Deal und die Vorschrift, vier Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen zu renaturieren. Die Landwirte seien nämlich die ersten Opfer des Klimawandels, so Unterberger.

„Extreme Wetterbedingungen wie Dürren und Überschwemmungen schädigen bereits jetzt die Ernten und verringern die landwirtschaftlichen Erträge. Daher sollten die Landwirtinnen und Landwirte die Maßnahmen des Green New Deal überzeugt mittragen und dafür mehr finanzielle Unterstützung verlangen. Verständlich ist nämlich ihre Forderung nach höherer Wertschätzung ihrer Produkte und höheren Preisen für diese“, fügt die SVP-Senatorin hinzu.

Die Flächenförderung und somit die Förderung großer Betriebe und der industriellen Produktion von Lebensmitteln müssten überdacht und kleinstrukturierte umweltfreundliche Betriebe gefördert werden.

„Am vergangenen Montag hatte ich Gelegenheit, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen darin zu bestärken, am ökologischen Umbau festzuhalten und eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Eine Landwirtschaft, die in der Lage ist, die Gesundheit der Böden zu verbessern und die Kohlenstoffemissionen zu reduzieren“, sagt Unterberger abschließend.

Von: mk

Bezirk: Bozen

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Apocalypsis
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Neuling
2 Monate 25 Tage

Hier kommandiert wie immer die Lobby und nicht die Unterberger.

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