Von: mho
Paris – Die kürzlich vom inter-institutionellen EU-Projekt ESPAS veröffentlichte Studie bestätigt ein überraschend düsteres Bild für die Menschheit. Sollten die Temperaturen bis zum Jahr 2030 weiter ansteigen, könnte das nichts weniger als das Aussterben der gesamten Menschheit bedeuten. Eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur um 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter sei das Maximum, was der Planet Erde als Habitat des Menschen aushalten könne, warnt die Studie mit dem Titel „Globale Trends 2030: Herausforderungen und Entscheidungen für Europa“. Die Ergebnisse der Experten sollte wohl auch die letzten Zweifler davon überzeugen, dass der Klimawandel das wichtigste politische Zukunftsthema unserer Zeit ist.
Immer mehr Menschen in die Städte getrieben
“Wir werden mit häufiger vorkommenden Dürren und Überschwemmungen konfrontiert sein, mit extremerer Hitze und der Armut von 100 Millionen von Menschen”, heißt es in dem von zahlreichen EU-Forschern formulierten Bericht. Schwer kontrollierbare Waldbrände, wie wir sie in den letzten Sommern immer wieder erlebten, würden noch häufiger passieren und immer mehr Menschen zur Flucht in die Städte treiben.
Verschlimmernd hinzu kämen demographische Faktoren. Im Jahr 2030 würden schätzungsweise 8,6 Milliarden Menschen auf der Erde leben – eine Milliarde Menschen mehr als heute, was den Verbrauch von durch Klimakatastrophen immer knapper werdenden natürlichen Ressourcen sowie auch die CO2-Belastung weiter erhöhen sollte.
Die Kriminalitätsraten würden deutlich ansteigen. Die Schere zwischen Arm und Reich könnte weiter auseinandergehen, was populistischen Parteien Auftrieb geben und die Europäische Union letztlich zu Fall bringen würde. Europa könnte also wieder wie zu Vorkriegszeiten auseinander driften und als Konsequenz davon Werte wie Demokratie, Menschenrechte und friedliche Konfliktlösung an Bedeutung verlieren.
“Deshalb muss jetzt und nicht in Zukunft gehandelt werden”
Um auf diese bedrohlichen Herausforderungen angemessen reagieren zu können, müssen sich der Studie zufolge die Hauptverursacher des Klimawandels zusammenschließen: Europa, die USA und China. Deshalb müsse jetzt und nicht in Zukunft geschehen: „Unsere Ziele für die Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren, wird die wichtigste Aufgabe sein“, heißt es in dem Fazit des Berichts.
Wohlgemerkt: Die Inhalte der Studie decken sich weitgehend mit den sechs Forderungen der „Fridays for Future“-Bewegung der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg. Weltweit gehen Jugendliche seit Wochen auf die Straße, um für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren.