Von: bba
Bozen – Südtirols Lehrer Schulen staatlicher Art werden benachteiligt und haben die Situation satt. Dies zeigte der große Erfolg der Petition “Lehrerwunderland Südtirol?”. Nun kämpfen die Schulgewerkschaften für die Rechte der Lehrer der Südtiroler Staatsschulen.
Lehrer der Schulen staatlicher Art erhalten nicht wie ihre Kollegen im restlichen Staatsgebiet eine “Carta del docente”. Weiters erhalten sie keinen IT-Bonus für die Spesen, die sie für den Fernunterricht auf sich nehmen mussten und weiterhin müssen.
Heute Morgen fand ein Treffen zwischen den Schulgewerkschaften FLC-GBW/CGIL-AGB, SGBCISL Schulescuola, SSG/ASGB, UIL/SGK Scuola Rua und den Landesräten Achammer, Vettorato und Alfreider statt, um die Thematik der Vertragserneuerung für das Lehrpersonal der Schulen staatlicher Art und den Beitrag des Landes für Lehrpersonen, die ihre eigenen digitalen Medien während des Fernunterrichts und der Quarantäne benutzt haben, zu besprechen. Der Unmut unter der Lehrerschaft lässt sich nicht länger unterdrücken. Gefordert werden Taten anstatt leerer Versprechungen, die immer wieder ins Nichts führen.
Die Schulgewerkschaften begrüßen die Absicht der zuständigen Landesräte, im Landtag einen Tagesordnungspunkt einzubringen, der die Landesregierung dazu verpflichtet, innerhalb der ersten Monate des Jahres 2021 eine gesetzliche Regelung für die Erstattung von Computerkosten der Lehrpersonen zu definieren und hoffen, dass Taten folgen. Es ist höchste Zeit, dass sich die Politik in diese Richtung bewegt, um so endlich konkrete Antworten auf die Anfragen der Betroffenen zu geben. Klar ist jedoch, dass Spesen für Computer weiterhin von den Lehrern selbst getragen werden, obwohl sie für die Arbeit genutzt werden.
“Wir haben wiederholt mit Besorgnis auf die begrenzten Mittel verwiesen, die das Haushaltsgesetz für die Vertragserneuerung vorsieht, auch im Hinblick auf die Tatsache, dass die dreijährige Vertragslaufzeit 2019-2021 zu Ende geht. Die Landesräte verpflichteten sich zur Unterzeichnung eines Einvernehmensprotokolls, welches das klare Ziel definiert, die volle ökonomische Gleichbehandlung der Lehrpersonen der Schulen staatlicher Art und der Landesangestellten, für die bereits zwei wichtige Verträge für denselben Zeitraum unterzeichnet wurden, zu gewährleisten.”
Diskutiert wurde auch die Einführung der “Carta del Docente” auf Landesebene, die auf dem restlichen Staatsgebiet längst eingeführt worden ist und die einen strukturellen und dauerhaften Beitrag, sowohl für die digitale Ausstattung, sowie für Weiterbildung in den nächsten Jahren garantieren soll. Auch in diesem Punkt zeigten die Landesräte anscheinend Verhandlungsbereitschaft; die Details und die Finanzierung dieser “Carta del Docente” sollen an einem technischen Tisch ausgearbeitet werden.
Wichtig wäre es, diese “Carta” allen Lehrern im Dienst zugute kommen zu lassen – unabhängig davon, ob mit befristetem oder unbefristeten Lehrauftrag, leisten sie doch alle wichtige Arbeit. Es wird sich zeigen, ob die Versäumnisse der Südtiroler Politik nun zeitnah nachgeholt werden oder ob es zu weiteren, jahrelangen Verzögerungen zum Nachteil der Lehrer von Südtiroler Schulen staatlicher Art kommen wird.