Pöder fürchtet um den moralischen Kompass

“Leihmutterschaft ist Kinderhandel für Wohlhabende”

Donnerstag, 02. März 2017 | 11:54 Uhr

 

Bozen – Kritisch bewertet der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder (BürgerUnion) das Urteil eines Trentiner Gerichtes zur Leihmutterschaft und zur Adoption eines von einer Leihmutter geborenen Kindes durch ein homosexuelles Paar.

“Die Leihmutterschaft, die dazu dient, einem homosexuellen Paar ein Kind zu verschaffen, ist eine Art Kinderhandel für Wohlhabende”, so Pöder.

“Hier wird der Frauenkörper zur Produktionsstätte, das Produkt Kind wird an jene verkauft, die es sich leisten können. Der moralische Kompass geht verloren”, so Pöder.

“Wenn sich jemand eine Eizelle kaufen und über eine Leihmutter ein Kind kaufen kann, dann ist dies Kinderhandel in scheinbar legaler Form”, so der Abgeordnete. “Man leiht sich den Körper einer Frau, lässt eine Eizelle künstlich befruchten und kauft der Frau dann das Kind ab, entzieht sozusagen das Kind seiner natürlichen Mutter oder trennt das Kind von der natürlichen Mutter”, so Pöder. “Allein der Begriff ´Leihmutter´ ist das Eingeständnis des moralisch-ethischen Versagens einer Gesellschaft. Man leiht sich gegen Geld einen Körper um ein Kind zu produzieren.”

Ob das Paar, das sich von einer Leihmutter ein Kind regelrecht ´gekauft´ hat homosexuell ist oder nicht, spielt laut Pöder in diesen Überlegungen eine nachgeordnete Rolle, wenngleich auch hier der Unterschied zu einem Frau-Mann-Paar das aus gesundheitlichen Gründen kein Kind kriegen kann durchaus nicht vernachlässigt werden könne. “Wenn alles möglich ist und man sich alles kaufen kann, wenn man genügend Geld hat, dann führt das zu einer besonderen Form der Mehrklassengesellschaft und zu einer besonderen Form der Dekadenz. Leihmutterschaft ist zwar kein neues Phänomen, aber dass von da bis hin zum gekauften ´Designerkind´ alles möglich ist, sollte zu denken geben.”

Pöder sieht gerade im linken politischen Spektrum einen Moralzerfall. “Es ist völlig fehl am Platz, über ein solches Urteil zu jubeln. Wenn jemand heute ein Kind kaufen kann, dann kauft er sich morgen offiziell und legal irgendwann ein Organ und so weiter. Nur weil alles technisch möglich ist, muss noch lange nicht alles erlaubt oder sinnvollvoll für eine Gesellschaft sein.”

Von: luk

Bezirk: Bozen