Kritik an Berechnungsmodus

Leiter Reber sieht Seniorenbeihilfe als gescheitert

Mittwoch, 22. Oktober 2025 | 15:46 Uhr

Von: mk

Bozen – Der Freie Abgeordnete Andreas Leiter Reber freut sich zwar, dass „das reiche Land Südtirol nach Jahrzehnten der Untätigkeit“ bedürftigen Senioren endlich unter die Arme greift, doch dass nur 2.900 der knapp 20.000 armutsgefährdeten Senioren die Zusatzleistung des Landes erhalten, sei mehr als tragisch. „Die Landesregierung ist mit ihrer großangekündigten Seniorenbeihilfe gescheitert, sogar sie selbst hat mit über 12.000 Begünstigten gerechnet“, so der Freie Abgeordnete.

20.000 Senioren gelten in Südtirol als armutsgefährdet und rund 16.000 beziehen eine Rente von unter 600 Euro. Dass jetzt nur wenige in den Genuss der Zusatzleistung des Landes kommen, liegt für Leiter Reber am Berechnungsmodus: „Ich habe von Anfang an davor gewarnt, dass die Erstwohnung nicht für die Berechnung des Einkommens herangezogen werden darf, denn von den Mauern kann kein bedürftiger Rentner essen oder sich den Kühlschrank füllen.“

„Ich verstehe, dass die Landesregierung nicht zugeben will, dass der Berg eine Maus geboren hat, doch die Zahlen sind eindeutig: Wir haben im Landtag auf Vorschlag der Landesregierung knapp 41 Millionen Euro für diese Seniorenunterstützung bereitgestellt, das heißt, dass selbst die Landesregierung mit über 12.000 Empfängern der Landesleistung gerechnet hat. Geworden sind es jetzt nicht mal 3.000 Empfänger und 31 Millionen Euro, die übrigbleiben“, rechnet Leiter Reber vor.

Zum falschen Berechnungsmodus sei im Zeitraum des Ansuchens auch noch eine schlechte Aufklärung und Hilfestellung hinzugekommen.

„Ich fordere die Landesregierung auf, von der Berechnung der Erstwohnung abzukehren, die ISEE-Schwelle von 20.000 zu erhöhen oder nach dem Vorbild anderer Regionen für Niedrigrentner eine Seniorenkarte einzuführen, mit denen Lebensmittel und Produkte zur Grundversorgung gekauft werden können“, schließt Leiter Reber.

Bezirk: Bozen

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