Wiederhochfahren des Bundeslandes Tirol, Grenzmanagement und Corona-Testungen waren Inhalt des Arbeitsgesprächs

LH Platter tauschte sich mit BK Kurz über aktuelle Corona-Situation in Tirol aus

Donnerstag, 14. Mai 2020 | 18:50 Uhr

Innsbruck – Im Rahmen seiner Tour durch alle österreichischen Bundesländer machte Bundeskanzler Sebastian Kurz heute Donnerstag Halt in Tirol. Neben einem Lokalaugenschein bei der Corona-Screeningstation in der Innsbrucker Olympiaworld in Innsbruck stand auch ein Arbeitsgespräch mit Tirols Landeshauptmann Günther Platter im Landhaus auf dem Programm. Eines der Hauptthemen, das dabei besprochen wurde, war das Wiederhochfahren der Republik Österreich und des Bundeslandes Tirol nach dem coronabedingten „Shut down“. „Für das Bundesland Tirol und wohl auch für die Republik Österreich war und ist die Coronakrise die größte Herausforderung, der wir uns in der Nachkriegszeit stellen müssen.

Die Arbeitslosigkeit war seit dem Jahr 1945 nicht mehr so hoch wie jetzt. Aktuell sind rund 140.000 Tirolerinnen und Tiroler arbeitslos oder in Kurzarbeit. Da hinter jeder Zahl auch ein persönliches Schicksal steht, müssen wir gemeinsam mit dem Bund alle Anstrengungen unternehmen, um hier eine echte Trendumkehr zu erreichen“, so der Landeshauptmann. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz würdigt in diesem Zusammenhang die bisherigen Unterstützungsmaßnahmen Tirols: „Dass Tirol als Bundesland neben den Unterstützungsleistungen der Bundesregierung bis dato allein 400 Millionen Euro etwa den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, aber auch den Unternehmerinnen und Unternehmern zur Verfügung stellen konnte, zeigt die Kraft des Landes Tirol, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Pakete zu schnüren“, lobt der Bundeskanzler.

© Land Tirol

Auch das Thema Grenzmanagement wurde zwischen dem Kanzler und dem Landeshauptmann im Detail besprochen. „Tirol ist hier im besonderen Maße betroffen. Zum einen durch den PendlerInnenverkehr, zum anderen durch den Tourismus. Deshalb freut es mich umso mehr, dass wir ganz aktuell mit Deutschland, aber auch mit anderen Staaten wie der Schweiz oder Liechtenstein schrittweise Grenzerleichterungen erreichen konnten. Selbstverständlich haben wir dabei immer die aktuellen Infektionszahlen im Blick“, so der Kanzler. Im Sinne der Europaregion Tirol hat LH Platter auch das Grenzmanagement Richtung Süden, vor allem zu Südtirol und dem Trentino angesprochen. „Die Europaregion ist für Tirol eine Herzensangelegenheit. Deshalb habe ich mit dem Kanzler vereinbart, dass wir uns auch gemeinsam mit Südtirol in Italien dafür einsetzen, dass es zeitnah zu Erleichterungen bei der Ein- und Ausreise kommen kann, sofern es die aktuellen Infektionszahlen zulassen“, informiert der Landeshauptmann.

Bereits vor Wochen haben die Länder begonnen, umfangreich zu testen. Tirol war und ist jenes Bundesland, das von Anfang an besonders viele Testungen durchgeführt hat. „Tirol war sicherlich eines der hauptbetroffenen Bundesländer Österreichs. Über 64.000 tirolweite Corona-Testungen bis heute belegen, dass Tirol besonders viel getestet hat“, so der Bundeskanzler. Und der Landeshauptmann ergänzt: „Tirol war das erste Bundesland, das alle Alten- und Pflegeheime im Bundesland durchgetestet hat. Derzeit findet in den Heimen bereits der zweite Testdurchgang statt“, so Platter. Mit Blick auf den Tourismus gibt der Landeshauptmann die Marschrichtung vor, möglichst alle MitarbeiterInnen im Tourismus durchzutesten. „Ich möchte, dass wir eventuelle Infektionsketten so schnell wie möglich erkennen, um sofort Maßnahmen setzen zu können, damit sich das Coronavirus nicht weiterverbreitet“, so der Landeshauptmann abschließend.

Von: ka