Von: mk
Bozen – Unter dem Leitmotiv #sharingiscaring haben die 18- bis 35-Jährigen, die beim ersten Cohousing- und Coworking-Projekt des Landes und des Wohnbauinstituts in der Zone Rosenbach in Bozen mitmachen, erste Vorhaben auf die Beine gestellt. Allesamt sind vor allem für die Bewohner des Viertels gedacht. So soll es mehr Sichtbarkeit für die Nahversorgung, ein Kulturprogramm mit Ausstellungen und Videos und für Senioren sogar einen Einkaufs-Bring-Dienst.
Die jungen Leute bewohnen am Angela-Nikoletti-Platz kleinere Wohneinheiten (insgesamt 32 Betten), Gemeinschaftsbereiche mit Studierraum, Aufenthaltsräume und Küche. Die Miete kostet nur 130 Euro. Die Jugendlichen sollen sich allerdings mit eigenen Ideen in das Vereinsleben des Stadtviertels einbringen, kulturelle und soziale Projekte anstoßen, Coworking-Projekte entwickeln und so den sozialen Zusammenhalt stärken. Sämtliche Wohnungen wurden über einen Wettbewerb zugewiesen.
Vor einigen Tagen haben die Jugendlichen den Projektinitiator und Landesrat Christian Tommasini und die Vertreter der Verwaltung getroffen und ihre Projekte vorgestellt. “Ziel ist es hier eine Gemeinschaft von Jugendlichen entstehen zu lassen, die neue Ideen für die Kultur und den sozialen Zusammenhalt einbringt”, unterstrich Tommasini. Er freue sich, so Tommasini, zu sehen mit welchen Enthusiasmus sich die Jugendlichen für das Projekt und die Bewohner des Viertels engagieren.
Die Ideen der Jugendlichen sind vielfältig: Giampaolo beispielsweise findet es wichtig, der Nahversorgung mehr Sichtbarkeit zu geben und will dies gemeinsam mit der Organisation Confesercerti mit einem Video tun. Asia und Katrin hingegen gehen auf die Generationen Jugend und Senioren ein. Sie führen Interviews und organisieren eine Fotoausstellung. Die Menschen unterschiedlicher Kulturen über das Schachspielen zusammenbringen will Alexander und hat dafür die Unterstützung der Organisation Arci Scacchi. Älteren Menschen unter die Arme greifen wollen Simone und Nicholas, und zwar indem sie sie beim Einkauf beraten und ihnen ihre Einkäufe nach Hause bringen lassen. Gemeinsam mit dem Verband für Sprachbehinderte will die Logopädin Elena ein Video erstellen, das auf die Schwierigkeiten von Menschen mit Sprachbehinderungen hinweist.
“Den vielen Projekten der Jugendlichen sind zahlreiche Treffen, Diskussionen und Bildungsveranstaltungen vorausgegangen”, berichtet Luca Bizzarri vom der Dienststelle für Jugendarbeit in der italienischen Landeskulturabteilung, der darauf hinweist, dass sämtliche Projekte von den Jugendlichen selbst eingebracht worden seien und so auch deren Fähigkeiten und Visionen aufwerten würden.