Von: luk
Bozen – “Diese Art der Solidarität ist falsch. Martinsumzüge müssen Martinsumzüge bleiben”, meint SVP-Fraktionsvorsitzender Dieter Steger. Er fordert Kindergarten- und Schulverantwortliche dazu auf, Kultur, Brauchtum und Traditionen zu pflegen und so zu ehrlicher Solidarität beizutragen. “Alles andere könnte in die falsche Richtung gehen.”
“Wenn unsere Kinder plötzlich das Martinslied nicht mehr singen dürfen, und die Legende des sympathischen Heiligen Martins nicht mehr erzählt oder nachgespielt werden darf, dann werden sich in Südtirol Verständnislosigkeit und Unmut breit machen. Auf wessen Kosten dieser Groll letztendlich geht, versteht sich wohl von selbst”, sagt Dieter Steger. Er befürchtet, dass mit der übertriebenen Solidarität, wie sie derzeit einige Südtiroler Kindergärten und Volksschulen aufzeigen, nichts erreicht werde. “Solche Aktionen sind für die meisten Südtiroler/innen nicht nachvollziehbar – vielmehr schüren sie die Integrationsproblematik und tragen keineswegs zu Solidarität und gegenseitigem Respekt bei.”
“Jeder solidaritätsbewusste Einwanderer wird die Bräuche seiner neuen Heimat akzeptieren”, ist sich Steger sicher. “Wahrscheinlich will er sie sogar besser kennenlernen und verstehen. Kein Einwandererkind wird sich an der Mantelteilung des Heiligen Martins stoßen”, so Steger. Es sei Aufgabe der Eltern und auch der Erzieher/innen bzw. Lehrer/innen allen Kindern den Solidaritätsgedanken zu vermitteln. Steger appelliert deshalb an alle Erziehungsverantwortlichen, dies mit Bedacht zu tun. “Tradition gehört zu uns, sie prägt unseren Charakter, macht unsere Gastfreundschaft aus, sie hält uns zusammen und sie ladet ein”, betont Steger. Er hofft, dass die “einfachen Laternenumzüge” am Martinstag die Ausnahme bleiben und dass sich stattdessen viele Immigrantenkinder an traditionellen, schönen und echten Martinsumzügen erfreuen können.