Von: mk
Meran – Ab Montag, 19. Februar, können alle Bürgerinnen und Bürger Merans die insgesamt elf Sammelstellen für die Biomüllsammlung frei nutzen. Hierfür müssen sich alle Interessierte bei den Stadtwerken die notwendige Magnetkarte besorgen. Bisher konnten nur jene ihren Biomüll separat und kostenlos entsorgen, die entweder einen eigenen Kompost im Garten haben oder in einem Viertel mit Presscontainer wohnen.
Alle Meraner BürgerInnen, die bis heute noch nicht im Besitz einer solchen Magnetkarte sind, können diese bei den Stadtwerken abholen und somit an den elf Sammelstellen in der Stadt ihren Biomüll kostenlos abgeben.
“Diese Initiative ist ein weiterer Schritt für bequemes und effizientes Recycling: Die Bio-Abfälle werden der effektiven Wiederverwertung zugeführt. Anstatt sie zu verbrennen, werden sie zur Produktion von Strom und Wärme verwendet und zwar in der Vergärungsanlage Tisner Auen in Lana. Außerdem kann so jede Familie ihren Restmüll reduzieren, was Kosten spart”, erklärte Umweltstadträtin Madeleine Rohrer.
“Die Sammelstellen sind insgesamt 106 Stunden, an sieben Tagen pro Woche, geöffnet. Im Rahmen der Kunststoffsammlung wurden die Öffnungszeiten der Sammelstellen seit 2018 auch auf den Sonntag ausgeweitet. Die Qualitätskontrolle erfolgt vor Ort durch einen sogenannten Biomülllotsen; er überprüft die Sauberkeit und Hygiene bei der Abgabe des Bio-Abfalls. Deshalb ist es wichtig, dass dieser während der Öffnungszeiten der Sammelstelle abgegeben wird. Die Ablagerung von Abfällen beim Biomüllcontainer außerhalb der Öffnungszeiten ist nicht erlaubt”, sagte Stadtwerke-Direktor Claudio Vitalini.
Die Papiersäckchen und einen Kübel für die Sammlung stellen die Stadtwerke ihren KundInnen kostenlos zur Verfügung. Diese können bei den Schaltern an der Europaallee oder (nur die Papiersäckchen) direkt an der Sammelstelle beim Biomülllotsen abgeholt werden. Im Jahr 2017 haben die Stadtwerke Meran ca. 1.900 Tonnen Biomüll gesammelt.
Neuer Wohnmobilstellplatz in Sinich
Die Stadtregierung hat kürzlich einen Antrag gutgeheißen den städtischen Bauleitplan so zu ändern, damit in Sinich ein öffentlich zugänglicher Wohnmobilstellplatz eingerichtet werden kann. Es ist bisher der erste Abstellplatz dieser Art in Meran.
Die Fläche nicht unweit von der Tankstelle an der sogenannten Mangionibrücke in Sinich ist rund 2.500 Quadratmeter groß. Dort soll in Zukunft ein öffentlich zugänglicher und privat geführter Abstellplatz für Wohnmobile entstehen. Der Besitzer hatte vor mehreren Monaten einen Antrag um Änderung des städtischen Bauleitplans bei der Gemeinde hinterlegt. Der Stadtrat hat nun beschlossen, bei der nächsten Änderung des Bauleitplans diesem Ansinnen stattzugeben.
Die Größe und Benutzung eines öffentlich zugänglichen Wohnmobilstellplatzes wird vom Dekret des Landeshauptmanns Nr. 19 von 2016 genau geregelt: So dürfen nicht mehr als 20 Wohnmobile gleichzeitig für maximal 72 Stunden parken. Die Gebühren für die Benutzung werden jährlich von der Gemeinde festgelegt. Der Platz muss außerdem mit Trinkwasser, Beleuchtung, Behälter für Mülltrennung und hygienisch-sanitären Anlagen ausgestattet sein. Die öffentlich zugänglichen Stellplätze können entweder direkt von der Gemeinde oder durch Private geführt werden. Im Bauleitplan werden sie als öffentliche Parkplätze ausgewiesen.
„Der zukünftige Camper-Parkplatz ist gut erreichbar: Er liegt an einer der Zufahrten zu Meran, ist direkt an das Radwegenetz und an die Buslinien 2 und 201 angebunden und nur wenige Gehminuten vom zentralen Vittorio-Veneto-Platz entfernt“, begründet Madeleine Rohrer, Stadträtin für Urbanistik und Mobilität, die Entscheidung. „Da der Verkauf von Lebensmitteln, Speisen und Getränken auf dem Camper-Platz gesetzlich verboten ist, ist der Camper-Platz auch für die Geschäfte und Lokale in unmittelbarer Nähe ein Gewinn“, so Rohrer. Das bei der Gemeinde vorgelegte Projekt sieht schließlich auch vor, dass entlang der Hauptstraße mehrere Bäume gepflanzt werden. Damit wird die Straße auf diesem Abschnitt begrünt und aufgewertet. Die Camper werden hinter der Bepflanzung verschwinden.
Der Wohnmobilstellplatze in Sinich ist bisher der erste dieser Art in Meran. „Das Ziel dieser Maßnahme ist es, den Campern eine attraktive Ausweichmöglichkeit zu bieten und die Straßen des Stadtzentrums vom Verkehr zu entlasten“, sagte Bürgermeister Paul Rösch.
Kulturhauptstadt: “Intensiver Austausch mit den Juroren”
Am Montag hat eine neunköpfige Delegation um Bürgermeister Paul Rösch in Rom der Jury des Wettbewerbes “Kulturhauptstadt Italiens 2020” die Kandidatur Merans offiziell präsentiert. Bei der heutigen Pressekonferenz im Rathaus zogen Bürgermeister Rösch und Vizebürgermeister Andrea Rossi ein kurzes Resümee des im italienischen Kulturministerium erfolgten Vorstellungsgespräches und zeigten den MedienvertreterInnen die drei Bewerbungsvideos, die vor der Auswahlkommission vorgeführt wurden.
Es war ein langer, eindrucksvoller Tag, den die Meraner Delegation um Bürgermeister Paul Rösch am Montag in Rom verbracht hat. “Mit Spannung und Neugierde haben wir morgens die Zugreise unternommen und haben uns gefragt, was uns wohl erwarten und ob es uns gelingen würde, die Mitglieder der hochkarätigen Jury von der Qualität unseres Projektes zu überzeugen. Die Stimmung war auf jeden Fall heiter und hoffnungsvoll, weil wir gut vorbereitet waren”, erzählte Bürgermeister Rösch. Meran, das kleine Europa Italiens, war der Kerngedanke des 60 Seiten umfangreichen Bewerbungsdossiers, welches die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit den Meraner Kulturschaffenden erstellt und in Rom nochmals erläutert hat. Meran als Modell für das Zusammenleben zweier Sprachgruppen und als permanente Werkstatt des Austausches und der gegenseitigen kulturellen Bereicherung.
“Die Juroren – so hatte ich den Eindruck – haben auf unsere Darstellungen zuerst mit einer Mischung aus Erstaunen und kritischer Wissenslust reagiert und dann im Laufe des Gespräches immer tiefere Fragen gestellt, was wiederum für mich ein Beweis des lebhaften Interesse war und ist, welches wir mit unserer Bewerbung erweckt haben. Ich bin mit dem bisherigen Ergebnis dieses Unternehmens zufrieden, ist es uns doch bereits gelungen, in die Short List der zehn Städten mit den besten Chancen auf den Titel zu kommen. Außerdem haben wir bei der Erarbeitung des Dossiers auch das Konzept für eine langjährige Entwicklung der Kulturstadt Meran entwickelt. Und dieses Konzept gilt es nun umzusetzen, ob wir den Wettbewerb gewinnen oder nicht”, so Rösch.
“Eine positive Wirkung zeigten auch die von uns vorgeführten Videoaufnahmen mit prominenten Fürsprechern, dem Landeshauptmann Arno Kompatscher und dem früheren Extrembergsteiger Reinhold Messner”, hob Vizebürgermeister Andrea Rossi hervor, der daran erinnerte, dass die Kandidatur schriftlich auch von den beiden Meraner Ehrenbürgern, dem Schriftsteller Joseph Zoderer und dem Jazz-Pianisten Franco D’Andrea unterstützt wurde. “Für ihre Gunstbezeugung sind wir ihnen allen sehr dankbar. Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott gilt auch den BürgerInnen und MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung, die uns so großzügig bei der Bewerbung Merans als Kulturhauptstadt geholfen haben und immer noch helfen”, betonte Rösch.
“Die größte Herausforderung lag für uns – aber ich glaube auch für die Kommission – in den Prämissen unserer Bewerbung: Wir brauchen Unterstützung nicht so sehr, um unsere kulturellen Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten wieder auf Vordermann zu bringen, sondern eher um einen kulturellen Wandel einzuleiten und zu fördern, der das friedliche Zusammenleben weiter stärkt und Auswüchsen ideologischer Natur vorbeugt”, so Rossi.
Welche Stadt sich zur Kulturhauptstadt Italiens 2020 küren kann, wird die Jury am 16. Februar im Rahmen einer offiziellen Feier in Rom bekannt gegeben. Mit dabei sein werden alle zehn Bürgermeister der konkurrierenden Städte (neben Meran auch Agrigento, Bitonto, Casale Monferrato, Macerata, Nuoro, Parma, Piacenza, Reggio Emilia und Treviso).
Weitere Infos und Videos finden Sie auf der Facebook-Seite MeranO2020.
Bürgerbeteiligung bringt konkrete Ergebnisse
Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an politischen Entscheidungen ist eines der Ziele der Meraner Stadtregierung. Zwei konkrete Ergebnisse der neuen partizipativen Politik präsentierte Vizebürgermeister Andrea Rossi im Zuge der heutigen Pressekonferenz.
„In der ersten Hälfte der Legislatur fanden insgesamt 83 Treffen mit den Bürgerinnen und Bürgern und mit den Stadtviertelkomitees statt. Der kontinuierliche Austausch ist natürlich viel Arbeit, aber er trägt auch konkrete Früchte. Wir können einerseits unsere Entscheidungen und Projekte ausführlich darlegen und andererseits die Ideen und Wünsche der Bevölkerung aufnehmen und berücksichtigen“, sagte Vizebürgermeister Andrea Rossi, zuständiger Stadtrat für die Bürgerbeteiligung. Der Gemeindeausschuss hat nun für zwei Vorschläge, die aus der Bevölkerung an die Gemeindeverwaltung herangetragen wurden, grünes Licht für die Umsetzung gegeben.
Die Schönblickstraße in Obermais wird auf Wunsch der Bürger einen durchgängigen Gehsteig erhalten. Der Vorschlag war an die Gemeindeverwaltung herangetragen, als beim Informationsabend im November im Kolpinghaus die Arbeiten der Stadtwerke in Obermais vorgestellt wurden. Im Anschluss wurde er von der Mobilitätskommission geprüft und der ursprüngliche Plan überarbeitet. Nach Abschluss der Arbeiten in der Schönblickstraße wird die Fahrbahn auf 4,50 Meter Breite eingeengt; dadurch wird Platz für einen Gehsteig geschaffen, der an jeder Stelle mindestens einen Meter breit ist.
Bei der Jahresversammlung des Stadtviertelkomitees in Sinich wies eine Bürgerin auf eine Gefahrenstelle an der Kreuzung Fermistraße-Reichstraße hin. Die Ampel, die seit Kurzem je nach Verkehrsaufkommen intelligent umschaltet, weist die aus der Fermistraße kommenden Fahrzeuge nicht darauf hin, dass die Fußgängerampel zur Überquerung der Reichstraße zur gleichen Zeit auf Grün schaltet. Nun soll eine orange blinkendes Lichtsignal installiert werden, um die Autofahrer zu warnen und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.
„Diese kleinen, aber sehr konkreten Maßnahmen sind die Ergebnisse einer konsequenten und kontinuierlichen Arbeit: Wir hören den Menschen zu und greifen ihre Vorschläge auf. Was für die Gemeindeverwaltung oft nur eine kleine Umstellung ist, kann für den Einzelnen im Alltag eine erhebliche Erleichterung sein“, unterstrich Rossi.