Sie erwarten sich ähnlichen Schritt von der Meraner Stadtregierung

Meraner Grünen distanzieren sich von „Holocaust-Verharmloser“

Mittwoch, 26. Juli 2023 | 07:50 Uhr

Meran – Die Grüne Fraktion im Gemeinderat Meran nimmt aufmerksam zur Kenntnis, dass der Schweizer Historiker Dr. Daniele Ganser im 6. September 2023 im Kursaal von Meran für einen Vortrag zum Ukraine-Krieg angemeldet ist.

„Ganser ist kein Unbekannter: Seine Thesen zu 9/11, zur Corona-Epidemie sowie letzthin zum Ukraine-Krieg geben Anlass für heftige Kontroversen. Einer Gemeinschaft von Ganser-Anhängern steht eine skeptische Öffentlichkeit gegenüber, die seinen wenig faktenbasierten, die Realität verdrehenden, oft abenteuerlichen Thesen nichts abgewinnen kann“, erklären die Meraner Grünen, die zu den Kritikern von Ganser und seinen Hypothesen zählen.

Die grüne Ratsfraktion sei im Hinblick auf Folgen, Auswirkungen und Umgang mit der Corona-Epidemie zwar gleichfalls kritisch, lehne aber die Ganser-Verschwörungstheorie ebenso ab wie seine Ursachenforschung zum Ukraine-Krieg.

Völlig inakzeptabel aber seien seine Vergleiche der Folgen der Corona-Epidemie mit dem Holocaust, den er als lokales Phänomen relativiere und in seiner industriellen und genozidalen Dimension verharmlose. „In einer Stadt wie Meran, deren jüdische Gemeinde nahezu vollständig verhaftet und ermordet wurde, ist ein Holocaust-Verharmloser wie Daniele Ganser fehl am Platz. Gewiss gilt das Prinzip der Meinungs- und Äußerungsfreiheit, die in diesem Fall auch seine Position zu Worte kommen lässt. Wir gehen aber zu seinen Aussagen und zu seinem nahenden Auftritt auf größmögliche Distanz. Die Mehrheit im Gemeinderat, Bürgermeister und Stadtrat sind ebenfalls dazu aufgefordert, Position zu beziehen. Wir verlangen kein Auftrittsverbot, fordern aber scharfe Abgrenzung von seinen Positionen, die in unserer Stadt fehl am Platz sind“, so die Meraner Grünen.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt