„Eigenen Weg fortsetzen“

Nächtliche Ausgangssperre in Italien? – STF ist dagegen

Freitag, 16. Oktober 2020 | 15:48 Uhr

Bozen – Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen plant die italienische Regierung eine landesweite Ausgangssperre ab 22.00 Uhr. Die Süd-Tiroler Freiheit spricht sich entschieden gegen eine solche Ausgangssperre aus, zumal man unsere Dörfer und Städte nicht mit Ballungszentren wie Rom oder Mailand vergleichen könne. Außerdem befürchtet die Bewegung, dass die Einhaltung der Regeln vermutlich wieder streng von italienischen Militärtruppen überwacht wird.

„Nächtliche Ausgangssperren machen in Südtirol aus medizinischer Sicht überhaupt keinen Sinn und wären eine unverhältnismäßige Einschränkung der Bürgerrechte. Süd-Tirol ist nicht Rom oder Mailand, wo am Abend ein reges Nachtleben herrscht und sich zig Menschen eng zusammengedrängt auf den Straßen und in Lokalen treffen“, gibt der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, zu bedenken.

Bei einem abendlichen Spaziergang mit dem Hund oder beim Joggen begegne man nur sehr selten anderen Menschen, weshalb die Ansteckungsgefahr gleich Null sei. „Südtirol braucht zudem sicher keine Militärtruppen, die – wie im Frühjahr bereits geschehen – Jagd auf Spaziergänger machen. Italien entwickelt sich immer mehr zu einem Kontroll- und Überwachungsstaat. Diesen Entwicklungen gilt es entschieden entgegenzutreten“, meint die Bewegung.

Genau solch überzogenen Bestimmungen wie eine nächtliche Ausgangssperre würden zudem dazu führen, dass die Legitimität sinnvoller Corona-Maßnahmen immer öfter bezweifelt werde. Landeshauptmann Arno Kompatscher sei daher aufgefordert, sich Rom zu widersetzen und dafür zu sorgen, dass es in Südtirol zu keiner nächtlichen Ausgangssperre kommt, erklärt die Bewegung

Von: mk

Bezirk: Bozen