Kommunaler Klimaschutz wirkt

Naturns erreicht Klimaziele bereits sechs Jahre früher

Dienstag, 16. Dezember 2025 | 10:51 Uhr

Von: Ivd

Naturns – Die Marktgemeinde Naturns setzt neue Maßstäbe im kommunalen Klimaschutz: Dank konsequenter Maßnahmen und gezielter Investitionen in erneuerbare Energien konnte der CO₂-Ausstoß der gemeindeeigenen Gebäude, Anlagen und des Fuhrparks im Jahr 2024 um beeindruckende 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert werden. Im Vergleich zum Basisjahr 2020 bedeutet dies sogar eine Gesamtreduktion um 64 Prozent – und damit wurde das Ziel, die Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu senken, bereits sechs Jahre früher erreicht.

„Das ist ein außergewöhnlicher Erfolg und zeigt, dass sich unser Einsatz auszahlt“, freut sich Bürgermeister Zeno Christanell und betont: „Diese starke Reduzierung kommt natürlich vorwiegend dadurch zustande, dass das Fernheizwerk – ursprünglich auch mit Biomasse beheizt – aufgrund technischer Defekte über mehrere Jahre mit Erdgas betrieben werden musste. Die jetzt erfolgte Rückumstellung auf Biomasse wirkt sich daher besonders positiv auf unsere CO₂-Bilanz aus. Naturns beweist damit auf jeden Fall, dass kommunaler Klimaschutz mit klaren Zielsetzungen und konsequentem Handeln funktioniert.“ Besonders hervorzuheben ist dabei, dass die Hackschnitzel alle aus den Wäldern von Naturns stammen und damit nicht zuletzt auch jährlich eine lokale Wertschöpfung von rund 150.000 Euro generiert wird.

Biomasse als Schlüssel zum Erfolg

Die Umstellung des Fernheizwerks auf Biomasse, die im Dezember 2023 abgeschlossen wurde, führt dazu, dass der Wärmebedarf der Gemeinde nun zu rund 76 Prozent durch erneuerbare Energie gedeckt wird. Insgesamt stammen 81 Prozent des gesamten Energiebedarfs (Wärme, Strom und Fuhrpark) aus erneuerbaren Quellen – ein Plus von 45 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Der Strom für die gemeindeeigenen Gebäude ist zu 100 Prozent grün, wovon ein Teil auch durch fünf eigene Photovoltaikanlagen erzeugt werden. Im Jahr 2025 sind auf dem Dach der Mittelschule und beim Sportplatz zwei weitere dazugekommen, wodurch der Anteil an eigener Stromproduktion weiter erhöht wird.

Verbräuche im Überblick

Trotz einer Zunahme der beheizten Fläche um vier Prozent – unter anderem durch die Integration der Feuerwehrhalle Tabland und des neuen Kindergartens im Generationenpark – konnte der spezifische Energieverbrauch leicht reduziert werden.

In absoluten Zahlen lagen die Verbräuche im Jahr 2024 bei folgenden Werten:

  • Wärmeverbrauch: 3.291.671 Kilowattstunden
  • Stromverbrauch: 830.956 (ausschließlich Ökostrom)
  • Wasserverbrauch: 32.957 Kubikmeter

Der gemeindeeigene Fuhrpark verzeichnete zwar einen leichten Anstieg beim Treibstoffverbrauch (plus zwölf Prozent), was vor allem auf eine intensivere Nutzung einzelner Fahrzeuge zurückzuführen ist, bleibt aber weiterhin im Rahmen der Klimaziele.

Einen weiteren Beitrag leistet die Gemeinde durch ihre fünf, bzw. nun sieben gemeindeeigenen Photovoltaikanlagen, mit denen 2024 rund 370.000 Kilowattstunden an sauberer Energie erzeugt wurde.

„Mit diesen Ergebnissen zeigt Naturns, dass der Weg zur Klimaneutralität keine Vision, sondern eine konkrete Realität sein kann. Die erreichten Fortschritte bestätigen unsere Arbeit und bilden eine solide Basis, um die Klimaziele der kommenden Jahre mit gleicher Konsequenz weiterzuverfolgen”, hebt auch Umweltrefrent Florian Gruber hervor.

Bezirk: Burggrafenamt

Kommentare

Aktuell sind 2 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen