Große Kundgebung in Tel Aviv

Neue Massendemos in Israel für Gaza-Deal

Sonntag, 08. September 2024 | 04:12 Uhr

Von: APA/dpa

Während Israels Armee im abgeriegelten Gazastreifen weiter gegen die islamistische Hamas vorgeht, kommt es im eigenen Land zu neuen Massendemonstrationen. Bei der Hauptkundgebung in der Hafenmetropole Tel Aviv sowie weiteren Protesten in anderen israelischen Städten forderten die Teilnehmer ein Abkommen mit der Hamas zur Freilassung von rund 100 Geiseln. Die Organisatoren sprachen laut örtlichen Medienberichten von 500.000 Demonstranten allein in Tel Aviv.

“Wir dürfen kein Leben mehr opfern, wir dürfen sie (die verbleibenden Geiseln) nicht opfern”, sagte die Verwandte einer von den islamistischen Extremisten erschossenen Geisel auf der Kundgebung in Tel Aviv. “Ihre Zeit läuft ab.” Weitere Demonstrationen fanden nach Medienberichten unter anderem in Jerusalem, Haifa, Be’er Sheva, Naharia und Caesarea statt.

Terroristen der Hamas hatten Carmel Gat und eine weitere Frau und vier Männer in der vergangenen Woche mit Schüssen aus nächster Nähe getötet. Das israelische Militär hatte ihre Leichen am vergangenen Sonntag in einem Tunnel in Gaza gefunden. “Die Sechs wären heute hier unter uns, wenn (Israels Ministerpräsident Benjamin) Netanyahu Ja zu einem Deal gesagt hätte”, rief Gats Verwandte mit Trauer und Wut in der Stimme in die Menge.

Die Hamas und andere islamistische Terrorgruppen hatten am 7. Oktober vergangenen Jahres den Süden Israels überfallen und dabei mehr als 1.200 Menschen getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Das beispiellose Massaker war Auslöser des Gaza-Kriegs.

Nach israelischer Zählung befinden sich noch 101 Menschen in der Gewalt der Hamas, wobei unklar ist, wie viele von ihnen noch leben. Indirekte Verhandlungen zu ihrer Freilassung, bei denen die USA, Ägypten und Katar vermitteln, drehen sich seit Monaten ergebnislos im Kreis. Der angestrebte Deal würde auch die Beendigung des Kriegs, den Rückzug des israelischen Militärs aus dem Gazastreifen und die Entlassung tausender palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen einschließen.

Kritiker werfen Netanyahu vor, den Abschluss einer derartigen Vereinbarung mit überzogenen Forderungen – wie etwa der nach einem dauerhaften Verbleib des israelischen Militärs an strategischen Stellen des Gazastreifens – zu torpedieren. Der Premier regiert in einer Koalition mit rechtsextremen Parteien, die jegliche Zugeständnisse an die Hamas ablehnen und ihm mit dem Platzen des Regierungsbündnisses drohen.

Der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, hat weitere indirekte Verhandlungen angekündigt. “Wir werden diesen detaillierteren Vorschlag vorlegen, in den nächsten paar Tagen, wie ich hoffe, und dann werden wir sehen”, sagte Burns auf einer Veranstaltung der Zeitung “Financial Times” in London. Er leitet in der Regel die US-Delegation bei den indirekten Verhandlungen, die meist in Kairo oder in Doha stattfinden.

US-Medien hatten bereits kürzlich über einen geplanten letzten Vorschlag für ein Abkommen berichtet. Sollten beide Konfliktparteien auch diesen wieder nicht akzeptieren, könnte es das Ende der Verhandlungen bedeuten, hieß es. Burns’ Worten zufolge steht unermesslich viel auf dem Spiel – auch für die Zukunft und Sicherheit der gesamten Nahost-Region.

Die nötigen Fortschritte bei den Verhandlungen seien am Ende “eine Frage des politischen Willens”, sagte er. Er hoffe zutiefst, dass die Führungen beider Konfliktparteien die nötigen harten Entscheidungen treffen und politische Kompromisse eingehen werden, sagte Burns.

Kommentare

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11 Kommentare auf "Neue Massendemos in Israel für Gaza-Deal"


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Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 2 Tage

I hon no nia gheart, dass die sich “Zivilisten” in Gaza für a Geisel Freilassung stark mochetn..

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 2 Tage

500.000 Haben dir hiermit gesagt :”DU HAST UND HÄTTEST UNRECHT”!
Und es sind Israels, keine Palestinenser. Außerdem, wie heute kannst du nicht dagegen schreiben unf dann kommt das billige Argument! Sollrn Palestinenser unter Beschuss Demos abhalten? Was meinst du was passiert wenn sie da Massen treffen würden.
Blödet gehts kaum!

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 2 Tage

Der größte Teil der Palestinenser sind Geiseln der Hamas. Ist dir das entgangen? Was würde mit Leuten passieren die sich gegen sie auflegen? Also, was erwartest du!

user6
user6
Superredner
1 Monat 2 Tage

@N. G., bravo und genau das sollten sich die antisemiten vor augen halten. am israel chai

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 2 Tage

Nö, dor größte Teil steht hinter Dor Hamas du lugentschippl. Mit wos Hon i unrecht? Mitn Freifordern dor Geiseln oder mit die Friedensansichten Dor gewählten Regierung in Gaza?

Aurelius
Aurelius
Kinig
1 Monat 2 Tage

an Israels Händen klebt Blut unschuldiger Zivilisten

Speedy Gonzales
Speedy Gonzales
Superredner
1 Monat 2 Tage

Dieser Massenmörder gehört schleunigst vor den internationalen Strafgerichtshof in Den Haag bevor er noch mehr Unheil anrichtet.

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 2 Tage

Israel hat den genau wie China, Russland und die USA nicht anerkannt.

OrtlerNord
OrtlerNord
Universalgelehrter
1 Monat 2 Tage

Netanjahu muss die palästinensische Zivilbevölkerung weiter ermorden damit er politisch an der Macht bleibt! Die israelische Geiseln sind im vom ersten Tag des Massaker absolut egal und merken die Israeli langsam!
Dieser Kommentar hat nichts mit Antisemitismus zu tun!

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 2 Tage

Isch die einzige Gemeinsamkeit zwischen ihm und dor Hamas. Ober liegen tuats por Hamas se frei zu lossen und Netanjahu die Gründe zu nehmen

Aurelius
Aurelius
Kinig
1 Monat 2 Tage

Netanjahu ist der größte Kriegsverbrecher derzeit

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