Hochhaus in Gaza Stadt zerstört

Neuer Räumungsbefehl Israels für die Stadt Gaza

Sonntag, 14. September 2025 | 13:47 Uhr

Von: APA/dpa

Vor der Zerstörung eines weiteren Hochhauses in der Stadt Gaza hat die israelische Armee am Sonntag einen neuen Räumungsbefehl für die dortige Zivilbevölkerung veröffentlicht. Der Militärsprecher in arabischer Sprache forderte die Einwohner des südlichen Teils des Rimal-Viertels und der Hafengegend dazu auf, diese umgehend zu verlassen. Sie sollten sich in die sogenannte humanitäre Zone Al-Mawasi weiter südlich begeben.

Dutzende Hochhäuser werden zerstört

Die Armee griff kurz darauf wie in der Mitteilung angekündigt das Hochhaus “Al-Kauthar-Turm” in der Stadt Gaza an. Hamas-Terroristen hätten dort “Mittel zur Informationsbeschaffung installiert und Beobachtungsposten eingerichtet, um die Positionen der israelischen Truppen in der Umgebung zu überwachen” sowie Angriffe auf Israel und die Soldaten vorzubereiten, teilte das Miltär mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Auf Videobildern war zu sehen, wie das Gebäude getroffen wurde und in sich zusammensackte.

Die Armee hat bereits Dutzende Hochhäuser in der Stadt Gaza zerstört. Israel hatte im August angekündigt, die Armee solle die gesamte Stadt einnehmen, um die dort vermuteten Einheiten der Hamas zu zerschlagen.

Massenflucht in Richtung Süden

Bisher seien aus der Stadt, in der sich vorher rund eine Million Menschen aufgehalten hatte, rund 280.000 Menschen geflohen, berichteten israelische Medien unter Berufung auf Militärkreise. Das von der Hamas kontrollierte Medienbüro im Gazastreifen schätzte die Zahl der Geflohenen sogar auf 350.000.

Auslöser des Gaza-Krieges war der Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen in Israel getötet und mehr als 250 in den Gazastreifen verschleppt worden waren, darunter auch Kinder. Seither bekämpft Israel die Hamas, die ihrerseits die Zerstörung Israels anstrebt. In Gaza befinden sich noch 48 Geiseln, davon sind 20 nach israelischen Informationen noch am Leben.

Wachsende Kritik an Israels Vorgehen in Gaza

Nach palästinensischen Angaben wurden seit Kriegsbeginn im Gazastreifen mehr als 64.800 Palästinenser getötet, wobei nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden wird. Weite Teile des dicht besiedelten Küstenstreifens wurden von Israel zerstört.

International wächst die Kritik am militärischen Vorgehen Israels. Kritiker werfen der Armee Kriegsverbrechen vor, manche auch Völkermord, wie etwa Spaniens Regierung. Israel reklamiert für sich das Recht auf Selbstverteidigung.

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