Von: mk
Meran – Mehr als 200 Meter vom Tunnel für die neue Nord-West-Umfahrung Meran auf der Seite von Dorf Tirol sind ausgebrochen. Nun wird, nach Abschluss des Abbruchs des ehemaligen Gemeindebauhofs Meran, mit dem unterirdischen Anschluss an den Haupttunnel des ersten Bauloses begonnen. “Damit sind die Arbeiten gut im Zeitplan”, zeigt sich Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zufrieden. Es gelte rasch weiterzuarbeiten, aber die Beeinträchtigungen für die Bürgerinnen und Bürger gering zu halten, so der Landesrat.
Deckelbauweise für wenig Belastung
Das unterirdische Bauwerk im Ex-Bauhofareal von Meran besteht aus dem Haupttunnel sowie den Anschlussrampen zum unterirdischen Kreisverkehr in der IV.-November-Straße. “Die Errichtung erfolgt in der sogenannten Deckelbauweise”, erklärt Johannes Strimmer, Verfahrensverantwortlicher für den Bau der Umfahrung. Dabei werden 291 Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 1000 bis 1200 Millimeter gebohrt. Anschließend wird eine Platte betoniert: der Deckel. Dies sollte, so Stimmer, innerhalb Oktober 2021 erfolgen. Unter dem Schutz des Deckels werden daraufhin die Aushubarbeiten gänzlich unterirdisch durchgeführt. Das Aushubmaterial wird dabei laut Strimmer direkt über das 1. Baulos in Richtung Schnellstraße MeBo abtransportiert, ohne den Stadtverkehr im Bereich Bahnhof und Krankenhaus zu stören. “Vorteil der Deckelbauweise gegenüber einer tiefen mit Nagelwänden gesicherten Baugrube und der Errichtung des Bauwerks in offener Bauweise ist, dass anstelle einer jahrelang geöffneten Baugrube, bereits nach Errichtung des Deckels, die Arbeiten unterirdisch ablaufen”, erklärt Tiefbauabteilungsdirektor Valentino Pagani. Die Lärm- und Staubbelästigungen würden dadurch zeitlich stark eingegrenzt, sagt Pagani.
Anschluss an die bestehende Umfahrung
Die neue Nord-West-Umfahrung wird an das bereits fertig gestellte erste Baulos der Meraner Umfahrung, also den Tunnel von der Schnellstraße Meran-Bozen MeBo bis zum Meraner Bahnhof anschließen. So verläuft die neue Strecke unterhalb der Goethestraße und des Zenobergs bis hin zur Handwerkerzone von Tirol. Dort wird ein Kreisverkehr als Anschluss in Richtung Passeier, Tirol und Obermais gebaut. Im Zuge der Arbeiten wird auch die Brücke über die Passer unterhalb der Zenoburg erneuert und abgesenkt. Innerhalb von fünfeinhalb Jahren soll die neue Verkehrsinfrastruktur fertig gebaut sein. Das Land investiert rund 160 Millionen. Es handelt sich somit aktuell um das größte Infrastrukturvorhaben d es Landes.