Nordkoreanische Truppen unterwegs in die Ukraine (Archivbild)

Nordkorea schickt Moskau laut Seoul 12.000 Soldaten

Freitag, 18. Oktober 2024 | 18:18 Uhr

Von: APA/dpa

Nordkorea unterstützt laut südkoreanischen Angaben Russlands Armee in der Ukraine und ist bereits aktiv an den Kämpfen beteiligt. Spezialisten würden an der Front aus nordkoreanische Raketen bedienen, erklärte die südkoreanische Spionageabwehr am Freitag. Rund 1.500 nordkoreanische Spezialkräfte hätten sich auf russischen Schiffen nach Russland eingeschifft. Nordkorea wolle insgesamt 12.000 Soldaten nach Russland schicken, so die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.

Das Präsidentenbüro in Seoul teilte mit, man habe die Verlegung der nordkoreanischen Soldaten verfolgt. Demnach wurde am 8. Oktober mit den Transporten begonnen. Von Nordkorea und Russland gab es zunächst keine Stellungnahmen zu den Angaben. Der britische Premierminister Keir Starmer sagte am Rande seines Besuchs in Berlin mit Blick auf Russland: “Falls die Berichte zutreffen, wirkt es eher wie ein Akt der Verzweiflung.”

Der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol hielt ein außerplanmäßiges Sicherheitstreffen mit den Spitzen des Geheimdienstes und des Militärs ab, um die Beteiligung nordkoreanischer Truppen am Ukraine-Krieg zu bewerten. “Die Teilnehmer teilten die Ansicht, dass die derzeitige Situation (…) eine ernste Sicherheitsbedrohung nicht nur für unser Land, sondern auch für die internationale Gemeinschaft darstellt”, hieß es.

Der südkoreanische Geheimdienst berichtete, KI-gesteuerte Gesichtserkennungsprogramme seien eingesetzt worden, um die nach Russland entsandten nordkoreanischen Soldaten zu identifizieren. Sie hätten russische Uniformen und Waffen erhalten und seien mit gefälschten russischen Pässen ausgestattet worden. Sie seien zu Kasernen im Osten Russlands gebracht worden und würden dort trainiert. Es sei wahrscheinlich, dass sie nach den Vorbereitungen an die Front verlegt werden würden, teilte die Spionage-Behörde weiter mit. Nordkorea habe zudem Artillerie-Granaten, Panzerabwehrwaffen und Raketen nach Russland geliefert.

Jüngst hatte auch die Staatsführung in Kiew von Soldaten aus Nordkorea in den Reihen der russischen Besatzungstruppen gesprochen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Nordkorea bereits am Donnerstag vorgeworfen, Tausende Soldaten zur Unterstützung der russischen Armee vorzubereiten. Im Osten Russlands würden derzeit 11.000 nordkoreanische Infanteristen ausgebildet, sagte zudem der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, in einem Interview. Er rechne damit, dass sie ab 1. November zum Einsatz gegen die Ukraine bereit seien.

Die NATO prüft unterdessen die Berichte über eine Entsendung nordkoreanischer Truppen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Generalsekretär Mark Rutte sagte nach einem Verteidigungsministertreffen der Bündnisstaaten, man könne eine aktive Beteiligung nordkoreanischer Soldaten an den Kriegshandlungen bisher nicht bestätigen. Man führe allerdings Gespräche mit den Partnern aus dem Indopazifik-Raum, um alle möglichen Beweise auf den Tisch zu bekommen. Die Situation, dass die NATO die Beteiligung nordkoreanischer Soldaten an Kampfhandlungen nicht bestätige, könne sich ändern, betonte Rutte. Nordkorea habe Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits in der Vergangenheit unterstützt. Dem südkoreanischen Geheimdienst zufolge liefert das international weitgehend isolierte Land vor allem Artilleriegeschosse und Kurzstreckenraketen.

Sowohl Russland als auch Nordkorea bestreiten seit Monaten mögliche Waffenlieferungen. Die Regierung in Moskau hat auch frühere Spekulationen zurückgewiesen, nordkoreanische Soldaten könnten in der Ukraine eingesetzt werden.

Russland und Nordkorea haben seit dem Gipfeltreffen der Staatsoberhäupter Wladimir Putin und Kim Jong-un im vergangenen Jahr ihre Zusammenarbeit deutlich verstärkt. Nordkorea verfügt nach jüngsten Angaben Südkoreas über 1,28 Millionen aktive Soldaten und hat die Entwicklung einer Reihe von ballistischen Raketen und eines Atomwaffenarsenals vorangetrieben. Erst im Juni unterzeichneten Moskau und Pjöngjang einen Vertrag über eine allumfassende strategische Zusammenarbeit, der auch einen gegenseitigen Beistand für den Fall eines Angriffs durch einen Drittstaat beinhaltet.

Kommentare

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16 Kommentare auf "Nordkorea schickt Moskau laut Seoul 12.000 Soldaten"


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Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
23 Tage 14 h

War so etwas gemeint, als manche hier tönten, Russland habe mehr Männer, als die Ukraine?
Wie es scheint, gehen Russland früher die eigenen Männer aus, als der Ukraine. Oder zumindest kann man der eigenen Bevölkerung nicht mehr abverlangen, ohne innere Probleme zu bekommen!

N. G.
N. G.
Kinig
23 Tage 12 h

Na, der Einwände ist jetzt mehr als oberflächlich denn den Grund dafür liegt auf der Hand. Zu viele Männer aus Russland selbst zu rekrutieren erzeugt in der Bevölkerung Russlands schlechte Stimmung. Also holt man sie erst mal woanders her. An wehrfähigen Männern mangelt es Russland nicht und Putin wird sie einziehen wenn er muß bzw. es will.

ebbi
ebbi
Kinig
23 Tage 10 h

@N. G. nein, wird er nicht, denn wenn er das macht, verliert er seinen Zuspruch in der russischen Bevölkerung.

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
22 Tage 22 h

@N.G.
So wars gemeint. Schön, wenn du es auch schon erkannt hast. Du warst auch einer, der die reinen Bevölkerungszahlen verglichen hat, ohne weitere Faktoren zu bewerten. Dafür schreibe ich gerne oberflächlich.

N. G.
N. G.
Kinig
22 Tage 20 h

@ebbi Hab ich ja selbst auch erklärt. Aber glaub mir, es gibt noch mehr als genug die für Putin sind. Wobei russische Soldaten für ihre Verhältnisse gut bezahlt werden und sich nicht wenige desshalb freiwillig melden. Kannst gern recherchieren.
Ich kann den Gedanken nachvollziehen, das Volk wendet sich gegen Putin aber er ist schlicht weg naiv. Dazu geht es uhm noch viel zu gut und Putin greift rigoros durch wenn sich Leute gegen ihn stellen.

nikname
nikname
Universalgelehrter
22 Tage 20 h

ja, das sehe ich auch so, Putin muss sein Volk bei Laune halten und seine Scheinpopularität bewahren.

ebbi
ebbi
Kinig
22 Tage 13 h

@N. G. deine Allmachtphantasien in Bezug auf Putin sind falsch. Kein Staat der Welt kann dauerhaft Krieg führen ohne Soldaten und Bevölkerung. Wenn die Bevölkerung genug leidet, wird sie sich gegen den Führer stellen und dann wird es für Putin brandgefährlich. Diese Situation wird zwangsläufig eintreten, da Russland mittlerweile einen Großteil seines Haushaltetats in die Kriegsführung steckt.

user6
user6
Universalgelehrter
23 Tage 13 h

warum geht kim nicht selbst an die front?

Doolin
Doolin
Kinig
23 Tage 7 h

…weil er wegen Leibesfülle etwas unbeweglich ist…

So ist das
22 Tage 23 h

Weil Diktatoren und Politiker allgemein das nur befehlen und sich verschanzen.

Oracle
Oracle
Kinig
23 Tage 17 h

Billiges nordkoreanisches Kanonenfutter, dass keine Fragen stellt?

Look_at_Yourself
Look_at_Yourself
Universalgelehrter
23 Tage 10 h
Zugspitze947
23 Tage 15 h

Das sind arme Schlucker und kaum einer wird je wieder Heim kommen 🙁

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
23 Tage 15 h

Holtet in Abstieg Russlands von a Regionalmacht zu a x beliebigen 3 Welt Diktatur a nimmer auf. Traurig dass so a Führungsstil auf Bewunderer stößt… Orme Teifl, eigentlich ghearetn de de an Sinn in den Ungriffskrieg segen an die Vorderste Linie und de.

DrBoazner
DrBoazner
Grünschnabel
23 Tage 13 h

Fi de die oanzige chance aus dem Land zu kemen und i wett es werden etliche desertiern

machnefliege
machnefliege
Grünschnabel
23 Tage 15 h

kim die tage deiner dymnasie sind gezählt, selenskys militärgeheimdienst ist mit dem mossad bestens befreundet

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