Von: mk
Bozen – „Die derzeitige Debatte um die mögliche Einführung eines ‚Dialektunterrichts‘ an italienischen Schulen ersetzt den Bildungsauftrag der Schulen durch fragwürdige Integrationsmaßnahmen. Das Erlernen eines Dialekts ist weniger die Aufgabe der Schulen als vielmehr des eigenen Willens, denn Angebote und Kontaktmöglichkeiten gibt es in unserem Land zur Genüge. Zahlreiche Südtiroler rein italienischer Muttersprache haben bereits bewiesen, dass das Erlernen des deutschen Dialektes durchaus möglich ist“, hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete Tamara Oberhofer in einer Aussendung einleitend fest und übt massive Kritik an der Aushöhlung der Schulen als Bildungsstätten.
„Die deutsche Hochsprache, welche in den Schulen gesprochen wird, ist die Unterrichts- und Bildungssprache, die von allen Sprachgruppen gut beherrscht werden muss, um entsprechende Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Die Aufgabe der Schule als Bildungseinrichtung ist primär das Vermitteln von Fachwissen. Die Sinnhaftigkeit eines möglichen Dialektunterrichts ist mehr als fragwürdig, zumal dies nicht Aufgabe der Schulen ist und es keinen Südtiroler Standarddialekt gibt“, so Oberhofer.
„Nach dem gescheiterten CLIL-Experiment kann die Forderung nach einem Dialektunterricht an italienischen Schulen nur eine unausgegorene Idee sein. Die Schüler würden nur wieder einem Experiment ohne Nutzen und Effektivität ausgesetzt werden, ohne dass die Schulen ihrem eigenen Bildungsauftrag nachkommen können. Das vom Land geförderte Projekt ‚Voluntariat per les Llengües‘ bietet beispielsweise auch die Möglichkeit der Weitergabe des Dialekts an. Weshalb zusätzlich die Schulen hierfür bemüßigt werden müssen, und dies wahrscheinlich auf Kosten des Fachunterrichts, ist nicht nachvollziehbar“, hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete Tamara Oberhofer abschließend fest.