"Historischer Schritt für die Realisierung der BBT Zulaufstrecken“

Regierung genehmigt Zulaufstrecke Franzensfeste – Waidbruck

Freitag, 03. März 2017 | 15:28 Uhr

 

Bozen/Rom – Nachdem im vergangenen Jahr die Finanzierung des letzten BBT – Bauloses von der Regierung freigegeben wurde, hat am heutigen Freitag der CIPE (das interministerielles Komitee für die Wirtschaftsplanung) nun das erste Baulos der BBT Zulaufstrecke „ Franzensfeste – Waidbruck“ definitiv genehmigt und die staatliche Baukonzession erteilt. Somit ist der Grundstein gelegt, damit die Zulaufstrecke zeitgleich mit dem BBT fertiggestellt werden kann.

„In den letzten Jahren haben wir gemeinsam, sei es in den Stabilitätsgesetzen, im Rahmenabkommen mit den Italienischen Eisenbahnen, sowie auf EU – Ebene auf die Finanzierung des BBT und dessen Zulaufstrecken hingearbeitet. Von vielen Seiten wurde immer wieder behauptet, dass wir es nie schaffen würden. Nun wurden Fakten geschafft. Denn trotz des Regierungswechsels und der großen Veränderungen in der nationalen Politik, setzen wir unser Programm weiter fort“, so der SVP – Fraktionssprecher in der Abgeordnetenkammer Daniel Alfreider.

„Dieses Projekt ist auch ein wichtiges Signal für ein vereintes Europa, denn der BBT wird die Verbindungen zwischen den europäischen Ländern deutlich verstärken. Auch die Rolle Südtirols als Bindeglied zwischen Mittel- und Südeuropa wird durch die Realisierung dieser Infrastrukturen bekräftigt.“

„Mit der heutigen Genehmigung der Zulaufstrecke ist es gelungen in kurzer Zeit und durch eine gute Zusammenarbeit zwischen Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesregierung, den  betroffenen Bürgermeistern  unter der Koordinierung des Direktors der Beobachtungstelle des BBT Martin Ausserdorfer und der Zusammenarbeit mit dem Regierungskommissar Ezio Facchin, dem italienischen Schienennetzbetreiber RFI  und Minister Graziano Delrio eine schlüssige Arbeitsweise zu finden, die zu konkreten Ergebnissen geführt hat“, so Daniel Alfreider weiter.

„Die heutige Genehmigung bezeugt, dass wir auch mit der neuen Regierung Gentiloni unser Wahlprogramm weiter verwirklichen können und auf eine konstruktive  Zusammenarbeit zwischen Rom und Bozen setzen. Denn obwohl die politische Lage auf nationaler Ebene von Ungewissheit geprägt ist, bleibt es unsere Priorität, unabhängig von den einzelnen Akteure der italienischen Regierung, unser Programm für Südtirol zu verwirklichen“, so Daniel Alfreider abschließend.

LH Kompatscher freut sich über Ja aus Rom

Grünes Licht für Baulos 1 der BBT-Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck: Das interministerielle Komitee für Wirtschaftsplanung CIPE hat am heutigen Freitag, 3. März, dem Projekt zugestimmt. Somit liegt nun die allumfassende Genehmigung des Infrastrukturministeriums in Rom für das verbesserte Einreichprojekt vor. „Damit haben wir die Baugenehmigung sozusagen in der Tasche“, freut sich Landeshauptmann Arno Kompatscher. Es handelt sich dabei um das Einreichprojekt, das 2016 unter der Koordination der BBT-Beobachtungsstelle zwischen Schienennetzbetreiber RFI, Italferr, den Anrainergemeinden und dem Land Südtirol vereinbart wurde.

Mit der heutigen Entscheidung konnte ein langer Genehmigungsprozess abgeschlossen werden, der am 23. Oktober 2015 mit der Hinterlegung des Einreichprojekts im Ministerium begonnen hat. Gleichzeitig wurde damals die Dienststellenkonferenz eröffnet, die es den Gemeinden und dem Land Südtirol ermöglicht hat, Anmerkungen und Verbesserungswünsche für das Projekt vorzulegen.

Die Anliegen des Landes und der Anrainergemeinden wurden im Dezember 2015 in Rom hinterlegt und vom gesamtstaatlichen Schienennetzbetreiber RFI begutachtet und auf ihre Sinnhaftigkeit und Realisierbarkeit überprüft. Bis September 2016 wurde dann im Dialog zwischen den Gemeinden, dem Land Südtirol, RFI, Italferr und der BBT-Beobachtungsstelle versucht, Kompromisse und Lösungen zu finden, die für alle beteiligten Institutionen annehmbar waren.

Auf diese Weise wurde das Projekt kontinuierlich verbessert. Großes Augenmerk wurde dabei auf den Lärmschutz sowohl in der Bau- als auch in der Betriebsphase gelegt. „An das Thema Lärm sind wir mit größter Sorgfalt herangegangen“, bestätigt Martin Ausserdorfer von der BBT-Beobachtungsstelle, „im Eisacktal wurde das wahrscheinlich größte Lärm-Monitoring durchgeführt, das es bisher gegeben hat.“

„Nachdem bereits im vergangenen August das interministerielle Komitee für die Wirtschaftsplanung die notwendigen Finanzmittel von 1,55 Milliarden Euro für den Bau der Zulaufstrecke bereit gestellt hat, sind wir nun nach der Einigung mit RFI und Infrastrukturministerium dem Bau der überaus wichtigen Zulaufstrecke zwischen Franzensfeste und Waidbruck einen großen Schritt näher“, zeigt sich Landeshauptmann Arno Kompatscher hoch erfreut. „Innerhalb 2017 wird RFI in Absprache mit Land und Gemeinden das Ausführungsprojekt erstellen“, kündigt der Landeshauptmann an, „2018 kommt es dann zu Ausschreibung und zum Baubeginn.“ Den gesamten Beteiligungsprozess für dieses Großprojekt von gesamtstaatlicher Bedeutung, in den Land und Gemeinden eingebunden waren, wertet der Landeshauptmann als einmalig. Er geht davon aus, dass er „für zukünftige Projekte als positives Beispiel konstruktiver Lösungsfindung dienen“ wird.

Die Bauzeit für die Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck dürfte sieben Jahre in Anspruch nehmen. Sie soll demnach zeitgleich mit dem Brennerbasistunnel im Jahr 2026 eröffnet werden.

Von: luk

Bezirk: Bozen, Eisacktal