Von: mk
Bozen – Ein Ankauf von Gesundheitsleistungen von privaten Südtiroler Anbietern soll die Wartezeiten für bestimmte Bereiche verkürzen. Heute wurde eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Südtiroler Sanitätsbetrieb und dem Verband der Südtiroler Privatkliniken SAPS (Südtirol Alto Adige Privati in Sanità) getroffen.
Erleichterung verschaffen soll die Zusatzvereinbarung vor allem in den „notleidenden“ Fachbereichen. Der Verband der Südtiroler Privatkliniken wird bis Ende des laufenden Jahres –die Vereinbarung gilt bis 31. Dezember 2018 – Leistungen im Bereich Radiologie, Dermatologie und Augenheilkunde für den Südtiroler Sanitätsbetrieb durchführen.
Die Wartezeit in Südtirol für eine Erstvisite in der Augenheilkunde betrug im zweiten Semester 2017 mehr als 120 Tage. Ebenso kritisch sind die Wartelisten im Bezirk Bozen für Eingriffe des grauen Stars (Katarakten). Bedingt durch den Ärztemangel in der Augenheilkunde und der zunehmenden Nachfrage vonseiten der Bevölkerung ist die Zusammenarbeit mit den Privatkliniken für den Südtiroler Sanitätsbetrieb unumgänglich. Das eingekaufte Kontingent wird von den vertragsgebundenen Privatkliniken St. Anna in Meran und Bonvicini in Bozen angeboten und beinhaltet ein Paket von 4.000 Erstvisiten, 800 Kontrollvisiten, 500 grauen Stars/Katarakte-Eingriffen, 400 Gesichtsfelduntersuchungen und 400 Optische Kohärenztomographien (OCT).
Auch in der Dermatologie betrug die Wartezeit in Südtirol im zweiten Semester 2017 im Durchschnitt mehr als 100 Tage. Hier beinhaltet die künftige Zusammenarbeit ein Paket von insgesamt 2.500 Erstvisiten sowie 500 Kontrollvisiten und eventuelle Zusatzleistungen, wie zum Beispiel Entfernungen von Hautläsionen oder Verbandswechsel. Diese werden von den vertragsgebundenen Privatkliniken Bonvicini in Bozen und Martinsbrunn in Meran durchgeführt.
Längere Wartezeiten gibt es auch in der Radiologie, vor allem für die Leistung der Magnetresonanz im Bezirk Bozen, wo die durchschnittliche Wartezeit im zweiten Semester 2017 rund 100 Tage betrug. Aufgrund des Personalmangels in der Radiologie in Bozen und des derzeitig hohen Anteils an Südtiroler Patienten, welche aufgrund der langen Wartezeiten für radiologischen Leistungen in Bozen sich an Einrichtungen in der Provinz Trient wenden, wurde ein Zusatzpaket von 1.500 Magnetresonanzen beim Verband der Südtiroler Privatkliniken SAPS eingekauft. Die Vormerkungen für die Erstvisiten und die Magnetresonanzen erfolgen weiterhin über die Vormerkstellen des Südtiroler Sanitätsbetriebes.
SABES-Generaldirektor Thomas Schael: „Mit dieser heute getroffenen Zusatzvereinbarung mit dem Verband der Südtiroler Privatkliniken setzen wir eine weitere Maßnahme aus dem „Mehrjährigen Plan zur Eindämmung der Wartezeiten in Südtirol 2016-2020“ um, weitere Umsetzungen werden in den kommenden Monaten folgen. Nutznießer dieser Zusatzvereinbarung sind auf jeden Fall die Bürgerinnen und Bürger Südtirols, denn die Verbesserung bei den Wartezeiten in den betroffenen Bereichen wird klar spürbar sein.“
In Kraft treten wird die heute getroffene Vereinbarung mit März 2018.