Achammer: „Stehe ich etwa den ökonomischen Interessen der Signa im Weg?“

Schlagabtausch zwischen Achammer und Hager

Dienstag, 29. März 2022 | 15:41 Uhr

Bozen – Rund um Wahlspenden von Südtiroler Unternehmern an die Südtiroler Volkspartei im Jahr 2018 hat es zuletzt verstärkt Gerüchte und Spekulationen gegeben. In diesem Zusammenhang wurde immer wieder auch der Name Heinz Peter Hager genannt. Dieser hat am Dienstagvormittag zu einer Pressekonferenz geladen und warf SVP-Obmann Philipp Achammer versuchte Erpressung vor.

Achammer habe die Veröffentlichung des Buches zu den Abhörprotokollen in Zusammenhang mit der SAD-Affäre verhindern wollen und ihm gedroht, auch seine Wahlkampfspenden an die SVP zu veröffentlichen, erklärte der Wirtschaftsberater.

SVP-Obmann Philipp Achammer reagiert anschließend seinerseits auf die Vorwürfe des Benko-Statthalters, welcher sich am heutigen Dienstagvormittag veranlasst sah, den Rücktritt des Parteiobmannes zu fordern. „Wie kommt der Benko-Vertreter in Südtirol dazu, den Rücktritt des SVP-Obmannes zu fordern? Das zeugt höchstens vom Naheverhältnis, das Herr Hager immer zur Politik haben wollte und welches ich stets abgelehnt habe. Oder passt Herrn Hager etwa nicht, dass ich mich entschieden gegen das Ötzi-Museum am Virgl ausgesprochen habe und damit den ökonomischen Interessen der Signa im Weg stehe?“, so Achammer.

Die in einer eigens einberufenen Pressekonferenz geäußerten Vorwürfe einer „versuchten Erpressung“ seien völlig haltlos, so Achammer. „Wie sollte ich denn auch Herrn Hager erpressen, bitteschön? Dieser ist doch bekanntermaßen nicht der Herausgeber des Buches!“

Darüber hinaus betont SVP-Obmann Philipp Achammer, dass er für Transparenz bei der Darlegung der bisherigen und Handhabung der künftigen Wahlkampfspenden sorgen werde. Heinz Peter Hager habe gemeinsam mit Karl Zeller 2018 persönliche Wahlkampfspenden organisiert. „Ich halte nichts davon, dass sich Herr Hager nun auf die Privacy beruft und vor Veröffentlichungen droht. Ich habe als Parteiobmann nichts zu verbergen, habe keinen Cent kassiert und deshalb werde ich intern alles offen wiedergeben, auch in Zusammenhang mit Spendeninitiativen, bei denen ich nicht die geringste Rolle gespielt habe.“

SVP-Obmann Philipp Achammer verwehrt sich schlussendlich gegen die versuchte parteipolitische Einflussnahme von Unternehmen. Der Vertreter jenes Unternehmens mit den derzeit wohl größten ökonomischen Interessen habe keine Legitimation, sich zu Führungsfunktionen egal welcher Partei zu äußern, betont Achammer. Heinz Peter Hager sehe das scheinbar anders, erklärt Achammer.

Von: mk

Bezirk: Bozen