Von: mk
Bozen – Die Kinder- und Jugendanwaltschaft, die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD), netz | Offene Jugendarbeit und der Südtiroler Jugendring (SJR), haben sich unlängst über die Situation der Kinder und Jugendlichen ausgetauscht.
Alle Organisationen haben ein gemeinsames Anliegen: Im kommenden Schuljahr sollen – auch im Fall steigender Fallzahlen – die Schulen offenbleiben. Zudem, auch darin sind sich alle einig, sollen die Aktivitäten in der Jugendarbeit weiterhin stattfinden und die Kinder und Jugendlichen sich in Präsenz in ihren Vereinen und Strukturen der Jugendarbeit treffen können. Laut Landesgesetz zur Förderung der Jugendarbeit ist es das Ziel die seelische, geistige, religiöse, kulturelle, soziale und körperliche Entwicklung der jungen Menschen so zu fördern, dass sie ihre Persönlichkeit unter Achtung der Würde des Menschen frei entfalten können – und diesem Auftrag könne man nur in Präsenz nachkommen.
„Gerade auch das junge Ehrenamt lebt von persönlichen Kontakten. Zudem sind soziale Kontakte, geregelte Tagesabläufe und ein stabiles Lebensumfeld für die Entwicklung junger Menschen äußerst wichtig. Auch die eingegangenen Beratungsanfragen bei unserer Jugendberatung Young+Direct haben uns bestätigt, dass die Situation für viele sehr belastend war und ist,“ begründet Tanja Rainer, SJR-Vorsitzende.
Auch Sonja Plank, AGJD-Vorsitzende, bekräftigt diese Sorge: „Im Interesse der psychischen und physischen Gesundheit braucht es nicht nur Schule in Präsenz, sondern auch Aktivitäten in der Jugendarbeit, die über das Digitale hinausgehen. Der zwischenmenschliche Kontakt und die soziale Nähe bleiben im digitalen Raum auf der Strecke, egal wie viel Mühe man sich bei digitalen Angeboten auch macht. Kinder brauchen Kinder und Jugendliche brauchen Jugendliche.“
Robert Perathoner, Präsident von netz, untermauert, dass es nun nach eineinhalb Jahren Zeit wird, die wichtige Rolle von Begegnungsstätten und Lernräumen für junge Menschen auch in der Pandemie anzuerkennen. „Es braucht für den Herbst konkrete Konzepte, die sicherstellen, dass formale bzw. informelle Bildungseinrichtungen wie Schulen, Jugendzentren und Orte für Jugendkultur wieder möglichst uneingeschränkt ihre Tätigkeit aufnehmen können,“ bezieht Perathoner Stellung.
Daniela Höller, Kinder- und Jugendanwältin, appelliert daher gemeinsam mit AGJD, netz und SJR alles zu versuchen, um den jungen Menschen das Schulleben und begleitete Freizeitangebote in Präsenz zu ermöglichen. „Es gilt bereits jetzt entsprechende Wege und Möglichkeiten zu suchen und noch im Sommer entsprechende Konzepte vorzulegen, um für den Herbst gewappnet zu sein. Gerne sind wir alle – im Interesse unserer Kinder und Jugendlichen – auch dabei behilflich“ so Höller.