Von: luk
Bozen – Der Südtiroler Arbeitsmarkt zeigt sich 2024 in stabiler Verfassung. Wie das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) mitteilt, liegt die Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-Jährigen bei 79,9 Prozent – deutlich über dem EU-Durchschnitt von 75,8 Prozent. Auch in der Altersgruppe der 15- bis 64-Jährigen liegt Südtirol mit 74,2 Prozent über dem europäischen Mittelwert (70,8 Prozent).
Mit einer allgemeinen Arbeitslosenquote von nur zwei Prozent verzeichnet Südtirol zudem den niedrigsten Wert unter allen untersuchten Regionen – vor dem Trentino (2,7 Prozent), der Ostschweiz (2,8 Prozent) und Tirol (3,1 Prozent). Bei den Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren liegt die Arbeitslosenquote bei 5,8 Prozent und ist damit ebenfalls unter dem EU-27-Schnitt von 14,9 Prozent. Allerdings stieg dieser Wert im Vergleich zu 2022 (4,2 Prozent) leicht an.
Südtirol nutzt sein Arbeitskräftepotenzial besonders effizient
Auch das sogenannte „ungenutzte Arbeitskräftepotenzial“, ein erweiterter Indikator für nicht vollständig integrierte Arbeitskräfte (inkl. Teilzeit-Unterbeschäftigte und „stille Reserve“), liegt mit 5,1 Prozent auf einem Rekordtief – das ist der niedrigste Wert im Vergleich mit allen anderen Regionen. Zum Vergleich: In Italien beträgt diese Quote 15,8 Prozent, in der EU-27 durchschnittlich 11,7 Prozent.
Junge Generation gut integriert
Die NEET-Quote (Jugendliche zwischen 15 und 29 Jahren, die weder arbeiten noch in Ausbildung sind) liegt in Südtirol stabil bei acht Prozent. Das ist deutlich unter dem EU-27-Wert von 11,1 Prozent und weit unter dem italienweiten Spitzenwert von 15,2 Prozent. Nur Tirol (6,3 Prozent), die Ostschweiz (6,8 Prozent) und das Trentino (7,3 Prozent) schneiden noch besser ab.
Leichte Rückgänge bei Erwerbstätigkeit
Während in fast allen Regionen die Erwerbstätigenquote leicht steigt, verzeichnet Südtirol 2024 im Vergleich zum Vorjahr einen minimalen Rückgang um 0,2 Prozentpunkte in der Gruppe der 15- bis 64-Jährigen. Auch die Schweiz weist einen leichten Rückgang auf. Trentino, Tirol und Italien hingegen konnten Zuwächse von bis zu 1,3 Prozentpunkten erzielen.
Insgesamt zeigt sich Südtirols Arbeitsmarkt damit trotz kleinerer Schwankungen robust und effizient. Die Kombination aus hoher Erwerbsbeteiligung, geringer Arbeitslosigkeit und gut integrierter Jugend unterstreicht die wirtschaftliche Stabilität der Region.
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