2016 gab es 1.490 Unfälle mit Kindern bis 14 Jahren

Schule und Sicherheit: Ein Thema, das immer brisanter wird

Donnerstag, 25. Mai 2017 | 15:54 Uhr

Bozen – 2016 wurden in der Provinz Bozen 1.490 Unfälle von Kindern bis 14 Jahren und 1519 Unfälle Jugendlicher zwischen 15 und 19 Jahren gemeldet. Dies geht aus der Datenbank des INAIL hervor. Erstere sind fast ausschließlich Unfälle im Schulalltag, jene der 15 bis 19-Jährigen ereignen sich zu einem wesentlichen Teil auch im schulischen Umfeld, etwa bei Lehrfahrten oder beim Austausch zwischen Schule und Arbeitswelt. Was das Lehrpersonal betrifft, ergeben die Erhebungen der letzten Jahre zwischen 100 und 120 Arbeitsunfälle jährlich, davon einige mit bleibenden Schäden. Darauf wies die Fachgewerkschaft SGBCISL Schulescuola bei einer Pressekonferenz hin.

Unabhängig von der Schwere der einzelnen Unfälle seien dies beunruhigende Zahlen in rund 150 Schuldirektionen mit etwa 600 Schulstellen und insgesamt rund 13.000 Lehrpersonen.

Aus den erhobenen Daten ergebe sich zwangsläufig die Notwendigkeit der Sensibilisierung aller Beteiligten. „Es reicht nicht aus, nur die baulichen Maßnahmen der Schulen zu prüfen (in der Verantwortung der Gemeinden und des Landes) und die Risikobewertung durchzuführen (in der Verantwortung der Führungskräfte), ebenso muss in die Aus- und Weiterbildung des Personals investiert werden. Ein Thema, das uns sehr am Herzen liegt“, erklären die Gewerkschaftsvertreter.

Diese Verpflichtung habe die Gewerkschaft dazu bewogen, das Thema aufzuarbeiten und mit der Broschüre „Schule & Sicherheit“ einen praxisbezogenen Leitfaden zu erstellen. Die Handreichung entstammt der täglichen Arbeit und versucht, Antworten zu geben auf die vielen Fragen derer, die an den Schulen arbeiten.

Darüber hinaus soll mit dieser Arbeit unter Lehrpersonen und Führungskräften das Bewusstsein für das Thema Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz geschärft werden. Außerdem soll die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen in der Risikobewertung herausgestrichen werden – und es soll größere Aufmerksamkeit auf die psychosozialen Risiken gelenkt werden, die neue Herausforderung in allen Arbeitsbereichen darstellen.

Die Broschüre beschreibt die Grundsätze des Arbeitsschutzes und der Vorbeugung im Sinne des Einheitstextes zu Gesundheit und Sicherheit (GvD Nr. 81/2008 und Änderungen) und gibt Hinweise zu Fragen der Schulorganisation (Schulhof, Lehrausflüge, Ein- und Ausgang der Schüler).

Die Broschüre wurde vom SGBCISL Schulescuola unter fachlicher Beratung und Koordination von Cinzia Frascheri, welche für den Großteil der Texte verantwortlich zeichnet, erarbeitet und herausgegeben.

Cinzia Frascheri ist Arbeitsrechtsexpertin und Verantwortliche für den Bereich Gesundheit und Arbeitssicherheit der CISL auf nationaler Ebene. Abgesehen von ihrer Mitarbeit in verschiedenen Institutionen und technischen Kommissionen, ist sie Autorin von verschiedenen Publikationen zu den in diesem Handbuch behandelten Themen, wie „Salute e sicurezza sul lavoro in ottica di genere“, 2009; oder „Il rischio da stress lavoro-correlato“, 2011. In Tagungen des SGBCISL Schulescuola war sie Referentin zu Themen der Sicherheit, Verantwortung und psychosozialen Erkrankungen.

Der SGBCISL Schulescuola ist mit über 4.000 Mitgliedern aller Schulstufen der Schulen staatlicher Art, der Berufsbildung und der Musikschulen, die mitgliederstärkste Fachgewerkschaft im Schulbereich der Provinz Bozen.

Von: mk

Bezirk: Bozen