Von: APA/dpa/Reuters
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von der “Koalition der Willigen” Langstreckenwaffen, um Russland zu Verhandlungen zu drängen. Als Präsident Wladimir Putin gemerkt habe, Kiew könnte Tomahawk-Langstreckenraketen erhalten, sei er zu Gesprächen bereit gewesen, sagte Selenskyj in London. Bisher verweigern die USA eine Lieferung. Indes bestätigte der russische Sondergesandte und Präsidentenberater, Kirill Dmitrijew, sich in den USA zu Gesprächen aufzuhalten.
Der Dialog zwischen den USA und Russland werde fortgesetzt, sagte der Putin-Sonderbeauftragte. “Mein Treffen war seit Längerem geplant, und die amerikanische Seite hat es trotz einer Reihe jüngster unfreundlicher Schritte nicht abgesagt.” Wen er trifft, sagte Dmitrijew nicht. Thema sind wahrscheinlich die jüngsten US-Sanktionen gegen Moskau.
Putin gehen laut Rutte Geld, Truppen und Ideen aus
Die Sanktionen der USA gegen den Kreml setzen laut NATO-Generalsekretär Mark Rutte Putin zusehends unter Druck. “Unsere Unterstützung für die Ukraine wirkt”, sagte Rutte in London. Putin gingen Geld, Truppen und Ideen aus. Zudem mache er auf dem Schlachtfeld in der Ukraine nur geringfügige Fortschritte.
Selenskyj ergänzte in London, dass Russland versuche, den kommenden Winter als Druckmittel gegen Kiew zu nutzen. Konkret sagte er das mit Blick auf die Angriffe auf die Energieinfrastruktur. Er forderte daher im Gegenzug Sanktionen gegen alle russischen Ölfirmen, deren Schattenflotte und Ölterminals. “Frieden entsteht durch Druck auf den Aggressor”, betonte der Präsident.
“Können noch mehr tun”
Zuvor hatte der britische Premierminister Keir Starmer die westlichen Verbündeten Kiews zur Lieferung von Waffen mit großer Reichweite aufgerufen. “Ich denke, wir können noch mehr tun” für die Ukraine, erklärte Starmer am Freitag bei einem Treffen mit Selenskyj in der britischen Hauptstadt. Dies betreffe insbesondere Waffen mit großer Reichweite. Außerdem forderte Starmer von der Koalition der Willigen, die eingefrorenen russischen Vermögenswerte freizugeben.
“Wir müssen uns darauf einigen, die Sache mit den russischen Staatsvermögen zu Ende zu bringen und Milliarden freizusetzen, um die Verteidigung der Ukraine zu finanzieren”, erklärte Starmer. Großbritannien sei bereit, dies gemeinsam mit der EU so schnell wie möglich voranzutreiben.
Großbritannien und Frankreich liefern der Ukraine bereits Waffen mit größerer Reichweite vom Typ Storm Shadow und Scalp. Besonders interessiert ist Kiew an deutschen Taurus-Marschflugkörpern. Berlin lehnt dies aber ab, da eine weitere Eskalation befürchtet wird.




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