"Seltene Krankheiten bedeuten viel Unsicherheit"

Seltene Krankheiten: Bozen wird zum Referenzzentrum für Diagnose

Freitag, 06. Oktober 2017 | 13:08 Uhr

Bozen – Das Krankenhaus Bozen kann über 100 neue seltene Krankheiten diagnostizieren. Die Landesregierung hat das Verzeichnis der Referenzzentren aktualisiert.

Die Landesregierung hat das Verzeichnis der Referenzzentren, an denen seltene Krankheiten diagnostiziert werden können, aktualisiert. Demnach ist das Krankenhaus Bozen rückwirkend seit 15. September dazu ermächtigt, mehr als 100 neue seltene Krankheiten festzustellen.

Mit der Diagnose in einem dieser akkreditierten Zentren verbunden ist die Befreiung von der Kostenbeteiligung für die damit zusammenhängenden medizinischen Leistungen. “Seltene Krankheiten bedeuten viel Unsicherheit und einen Einschnitt in die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Familien, die durch die hochqualitative medizinische Betreuung im Referenzzentrum Bozen sehr gut begleitet werden können”, gibt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker zu bedenken.

Um für die Patienten bessere Ergebnisse zu erzielen, wurde schon im Jahr 2007 das überregionale Netzwerk mit der Liste der Referenzzentren für seltene Krankheiten in Südtirol, im Trentino sowie den Regionen Venetien und Friaul-Julisch-Venetien eingerichtet. Notwendig wurde diese Neuregelung, weil ein Ministerialdekret vom Jänner 2017 mehr als 100 neue seltene Erkrankungen vorsieht. Ein Krankheitsbild gilt dann als selten, wenn weniger als fünf von 10.000 Menschen davon betroffen sind. Zusammen genommen jedoch sind diese Erkrankungen kein seltenes Phänomen: In der EU sind 27 bis 36 Millionen Menschen davon betroffen.

 

Von: mk

Bezirk: Bozen