"Familien alleingelassen"

Senatorin Unterberger kritisiert Streichung des Sexual- und Beziehungsunterrichts

Donnerstag, 16. Oktober 2025 | 17:23 Uhr

Von: luk

Rom – Die Südtiroler Senatorin Julia Unterberger (SVP) hat die Entscheidung der italienischen Mitte-Rechts-Koalition scharf kritisiert, den Sexual- und Beziehungsunterricht an den Mittelschulen zu streichen. Die Maßnahme geht auf eine Initiative der Lega und von Bildungsminister Giuseppe Valditara zurück. Bereits zuvor war der Unterricht in den Grundschulen ausgeschlossen worden.

Künftig sollen Schülerinnen und Schüler erst ab 14 Jahren Zugang zu schulischen Angeboten zur emotionalen und sexuellen Bildung erhalten – und auch nur dann, wenn die Eltern ausdrücklich zustimmen.

Unterberger sprach von einem „Rückschritt“ und bezeichnete die Entscheidung als „paradox“, insbesondere an einem Tag, an dem erneut ein Femizid in Italien verübt worden sei. Während alle betonten, Bildung sei der Schlüssel zur Prävention von Gewalt gegen Frauen, werde nun der entgegengesetzte Weg eingeschlagen.

Familien würden zunehmend alleingelassen, so Unterberger, besonders Kinder und Jugendliche, die zu Hause keinen geschützten Raum für offene Gespräche über Gefühle und Beziehungen hätten. Die Haltung der Lega und des Ministers nannte sie „ideologisch geprägt“ und von „religiösem Fundamentalismus durchzogen“, was das Gegenteil dessen sei, was nötig wäre, um Respekt und Gleichberechtigung zu fördern.

Bezirk: Bozen

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