"Römischer Gruß beschmutzt Andenken an Widerstandskämpfer"

SHB: “Für den Faschismus gibt es keine Entschuldigung”

Mittwoch, 13. September 2023 | 17:33 Uhr

Rom – Der Südtiroler Heimatbund glaubt, dass bei einem Auftritt von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni der römischen Gruß vollzogen wurden. “Mit Entsetzen vernahmen wir aus den Medien, dass der italienische Ministerpräsident Giorgia Meloni bei der nationalen Parteiversammlung ihrer Partei Fratelli d’Italia am Dienstag, den 12. September in Ancona den rechten Arm zum Faschistengruß erhob”, so Obmann Roland Lang.

“Auch wenn Meloni dann lachend auch den linken Arm hochhielt und das ganze als Scherz vor der versammelten Presse verkaufte, kommen wir nicht umhin, nicht nur den Ministerpräsidenten, sondern auch die anwesenden Pressevertreter, die den Vorfall mit Gelächter bedachten, daran zu erinnern, dass der Faschismus eine verbrecherische Diktatur war und vielen Italienern das Leben gekostet hat”, so Lang, der die männliche italienische Bezeichnung “presidente” wörtlich übersetzt.

“Die Partei Fratelli d’Italia fühlt sich scheinbar immer wieder zum Faschismus hingezogen. So befindet sich in ihrem Parteizeichen eine grünweißrote Flamme. In der politischen Deutung steht vermutlich die Flamme für den Geist Mussolinis, der aus seinem stilisierten Sarg, dem schwarzen Balken, strömt und seine Nostalgiker nährt. Bleibt zu hoffen, dass es eine andere Erklärung für das Logo gibt. Wir sehen in der sehr lockeren Aufarbeitung des Faschismus durch die höchsten Vertreter des italienischen Staates eine Beleidigung all jener, die für die Befreiung Italiens ihr Leben hingegeben haben. Es bleibt zu hoffen, dass aus dem Spaß mit faschistischen Getue nicht irgendwann wieder blutiger Ernst wird”, so Obmann Roland Lang abschließend.

Von: luk

Bezirk: Bozen