Generalamnestie, Doppelstaatsbürgerschaft, Selbstbestimmung, Schutzmachtrolle

SHB sendet Kurz in offenem Brief seine Wunschliste

Samstag, 04. November 2017 | 16:44 Uhr

Bozen/Wien – In einem offenen Brief an Sebastian Kurz ersucht der Südtiroler Heimatbund den designierten Bundeskanzler von Österreich, sich für eine Generalamnestie der Freiheitskämpfer sowie für die Doppelstaatsbürgerschaft der Südtiroler einzusetzen. “Auch das Selbstbestimmungsrecht der Tiroler südlich des Brenners sollte unserem Vaterland Österreich ein dauerhaftes Anliegen bleiben”, so Obmann Roland Lang.

“Wir bitten Sie, im Rahmen der künftigen Regierungsarbeit darauf hinzuwirken, dass Rom eine Generalamnestie für alle noch lebenden Südtiroler Freiheitskämpfer erlässt, einschließlich jener mit österreichischer Staatsbürgerschaft”, schreibt Lang. “Weiteres bitten wir darum, dass die Republik Österreich das Selbstbestimmungsrecht der Südtiroler achtet, unabhängig davon, ob es derzeit eingefordert wird oder nicht.”

Lang nimmt Bezug auf eine Rede des früheren ÖVP-Staatssekretärs Franz Gschnitzer, welcher am 13. September 1959 auf dem Kongress „Freiheit in der Gemeinschaft“ in Innsbruck gesagt haben soll: „… ohne Zustimmung der Beherrschten kann von rechtlicher Herrschaft nicht gesprochen werden. … Verletzung des Selbstbestimmungsrechtes führt unweigerlich zur Verletzung der Menschenrechte. Somit ruht auf der Selbstbestimmung zuletzt überhaupt jede rechtliche Ordnung.“ Die letzte Bitte des Heimatbundes sei es deshalb, dass die Schutzmachtrolle Österreichs gegenüber Südtirol in der österreichischen Bundesverfassung verankert und in der Folge ausgeübt werde.

“Wir setzen unsere Hoffnungen auf die künftige österreichische Bundesregierung und vor allem auch auf Sie, sehr geehrter Bundesminister und künftiger Bundeskanzler”, schließt der Brief des SHB.

Von: mho